Barcelona: eine wunderschöne Tragödie

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– Reiseführer Barcelona –

Eine Geschichte voller Tragik, unerwiderter Liebe und einem großen Vermächtnis. Im Deutschen steht Gaudi für Spaß, im Spanischen für bahnbrechende Architektur. Antoni Gaudi hat Barcelonas Gesicht geprägt wie kein Zweiter. Er ist ein Genie mit tragischen Zügen. Es gibt viel Licht in seinem Leben – aber auch ebenso viel Schatten.

Ein Schatten, der ihn sein ganzes Leben begleitet, ist eine rheumatische Erkrankung. Sie hindert ihn als Junge daran, mit anderen Kindern zu spielen. Der junge Antoni ist oft allein. Er beschäftigt sich mit der Natur und studiert ihre Formen. Es sind die Beobachtungen aus seiner Jugend, die Gaudis späteren Architekturstil prägen.

Barcelonas Meisterarchitekt Antoni Gaudi

Gaudis Examensprüfung: gerade noch bestanden

Von 1873 bis 1878 studiert Gaudi Gotik und Neugotik. Seine Examensprüfung besteht er mit der nicht gerade glorreichen Bewertung „bestanden“. Das ist die niedrigste Note, die die Universität zu vergeben hat. Ein Grund dafür: Gaudi ist eigenwillig und mischt gotische und neugotische Elemente. Seine Arbeiten sind nicht „stilrein“. Elies Rogent, der Direktor des Institus kommentiert:

„Wer weiß, ob wir den Titel einem Verrückten oder einem Genie gegeben haben – nur die Zeit wird es uns sagen.“

Gaudis einzige Liebe: die Architektur

Gaudi verliebt sich. Doch als daraus nichts wird, entscheidet er sich radikal für ein asketisches Leben als zölibatärer Laie. Seine einzige Liebe gilt jetzt der Architektur. Das ist tragisch. Aber schön für Barcelona.

Gaudi findet mit der Zeit zu seinem eigenen Stil. Er ist geprägt durch runde Formen, geschwungene Linien, unregelmäßige Grundrisse und schräg gemauerte Stützen. Die Formensprache lehnt sich an die Baupläne der Natur an. So gibt es zum Beispiel keine klassischen Ecken. Gaudi gilt als wichtigster Vertreter des Modernismen, der katalanischen Spielart des Jugendstils.

1878 lernt Gaudi Eusebi Güell kennen, einen reichen Industriellen. Güell ist angetan von Gaudis Stil und unterstützt ihn nach Kräften. Er finanziert Werke wie die Güell Pavillons, den Palau Güell, den Park Güell und die Krypta der Colonia Güell. 1883 übernimmt Gaudi die Bauleitung über die Sagrada Familia. Von 1914 bis 1926 konzentriert er sich ganz darauf.

Da geht's lang. Sagt Kolumbus.
Da geht’s lang. Sagt Kolumbus.
Gaudi
Gaudi
Nur auf dem Papier fertig
Nur auf dem Papier fertig
La Rambla
La Rambla

Gaudis Ende: im Armenhospital Barcelonas

Am 7. Juni 1926 wird Gaudi auf dem Weg zur Baustelle der Sagrada Familie von einer Straßenbahn erfasst. Weil er heruntergekommen aussieht, wird er ins Hospital de la Santa eingewiesen, ins Armenhospital. Am 10. Juni finden ihn sein engster Mitarbeiter und der Gemeindediener der Sagrada Familia und lassen ihn in ein Privatzimmer bringen. Noch am selben Tag stirbt Antoni Gaudi. Barcelona ist geschockt. Tausende trauern. Beigesetzt wird Gaudi dort, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat: Er liegt in der Krypta der Sagrada Familia. Noch heute ist dieses phänomenale Bauwerk nicht vollendete. Die Baukräne werden wohl noch viele Jahre zu sehen sein. Neueste Schätzungen sprechen von 2026.

Barcelonas Top-Sehenswürdigkeiten

1. La Rambla: eine 1,3 km lange Promenade im Stadtzentrum Barcelonas. Sie verbindet die Plack de Catalunya mit dem Hafen. Es gibt schöne Cafés und Geschäfte, die dem Ganzen einen ganz eigenen Charme verleihen.

2. Mercat de la Boqueria: die prächtigen, bunten und 2.583 qm großen Markthallen aus Stahl und Glas. Einfach La Rambla folgen.

3. Barri Gotic: das älteste Stadtviertel Barcelonas mit vielen Baudenkmälern aus der Blütezeit Barcelonas als Seemacht (im Südwesten trifft es mit La Rambla zusammen). Es gibt hier schöne kleine Geschäfte, Museen, das Rathaus und den Sitz der katalanischen Regierung.

4. La Sagrada Familia: noch nicht vollendete römisch-katholische Basilika im neukatalonischen Stil von Antoni Gaudi. Sie liegt nördlich der Altstadt. Seit 2010 päpstliche Basilika minor und seit 2005 von de UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben. (Carrer de Mallorca 401)

5. Casa Mila (das Haus Mila): ein Werk Gaudis für die Mila Familie in der Passier de Gracia Nummer 92. 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Seine natürliche Belüftung macht eine Klimaanlage überflüssig. Drei Innenhöfe versorgen alle Räume mit Licht und Frischluft. Die erste Reaktion in Barcelona auf das Haus war eher negativ. La Pedrera, der Steinbruch, nannten sie das Gebäude.

6. Park Güell: ein riesiger Park, den Gaudi für den Industriellen Güell gebaut hat.

Restauranttipps in Barcelona

Can Ramonet, seit 1753, Calle Maquinista 17, Barcelona. Top: Tapas und frischer Fisch

Picnic, familiär und gemütlich, Carrer del Comerc 1, Barcelona. Reservieren!

Botafumeiro, Fischrestaurant, Carrer de Gran de Gracia 81, Barcelona

Shopping in Barcelona

Las Arenas, an der Placa d’Espanya, die ehemalige Stierkampfarena ist jetzt eine Shopping Mall

Schicke Designläden gibt es in den Stadtteilen Eixample und El Born

Individuelles Styling gibt’s in den Stadtteilen El Ravel und Gracia

Magisch: der 100 Jahre alte Zauberladen „El Fei de la Magia“, Carrer de la Princesa 11

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Kunst und Kultur in Barcelona

Tipps des Monats gibt es auf Barcelona-Metropolitan.com

Last-Minute-Tickets kann man an der Kasse des Palau de la Virreina kaufen

Überraschungen erlebt man auf dem Markt Encants. Hier gibt es alles Mögliche und Unmögliche von mehr als 500 Händlern. Plack de les Glories Catalanes 8, Mo., Mi., Fr., Sa. von 9 bis 17 Uhr.


Hier geht die Reise weiter.

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