So feiern die Bayern: Double-Party in Berlin

Pep Guardiolas Augen sind klein und zugekniffen. Es kann an der Sonne liegen, denn dieser Sonntag macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Wahrscheinlicher aber ist, dass Pep Guardiola in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei der Feier des Doubles kaum Schlaf bekommen hat. Der FC Bayern hat es wieder einmal geschafft: Er ist Deutscher Meister und hat das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion gegen den BVB im Elfmeterschießen 4:3 gewonnen.

Es ist 11.47 Uhr als der Erfolgstrainer des FC Bayern aus dem Berliner Luxushotel Regent tritt. Er blinzelt den jubelnden Fans zu und steigt in den Mannschaftsbus vor dem Hotel. Nach und nach trudeln die Spieler ein. Michael Lauerbach, der Busfahrer, grinst auf seinem Fahrersitz, als hätte er höchstpersönlich einen der Elfmeter geschossen. Er trägt ein weißes Trikot, auf dem in roter Schrift „Double“ steht. Rechts oben prangt stolz das Logo des FC Bayern München. Vor sich hat er den DFB-Pokal auf dem Armaturenbrett aufgestellt – gut sichtbar für alle Fans. Manche stellen sich vor den Bus und lassen sich so fotografieren, dass es perspektivisch so aussieht, als würden sie den Pokal halten.

Die Stimmung ist bestens. Auch die Polizei ist da – nicht zum mitfeiern, sondern um den Bayern den Rücken frei zu halten. Die Einfahrt zur Charlottenstraße ist gesperrt. Das ist Routine vor dem Regents. Als wir abends noch mal hier vorbeikommen, steigt gerade Till Schweiger aus dem Taxi. Und am nächsten Tag findet hier das Treffen zwischen der AfD und dem Islam-Verband statt, das mit einem Eklat endet. Normalerweise bleiben die Berliner cool, wenn sich hier Promis die Klinke in die Hand geben. Aber heute ist die Begeisterung groß.

Es dauert ein paar Minuten, bis alle Spieler eingetroffen sind. Im Training sind sie schneller. Aber nach so einer Party-Nacht muss das erlaubt sein. Um 11.56 Uhr rollt der Bus los Richtung Gendarmenmarkt, der nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt liegt. Das Ziel: der Flughafen. Auf dem Münchner Marienplatz warten schon die Fans.

Der FC Bayern feiert sein Double in Berlin

Nach so einem Sieg kann man nicht warten, bis man wieder zuhause in München ist. Das muss man auch nicht, denn in Berlin kann man mindestens genauso gut feiern wie in der Landeshauptstadt. Nach dem gewonnenen Endspiel ging es zur Telekom-Hauptstadtrepräsentanz. Hier gab es zur Begrüßung erst mal ein frisches Bier, stilecht serviert von Madeln in bayerischer Tracht. Pep Guardiola hatte nach dem Siegtreffer von Douglas Costa Freudentränen vergossen und gezeigt, dass er auch nur ein Mensch ist. Karl-Heinz Rummenigge rief ihn bei seiner traditionellen Bankettrede ein letztes Mal auf die Bühne und würdigte den Ausscheider: „Wir haben jetzt drei Jahre mit Pep erlebt. Es waren drei großartige Jahre, das kann ich Ihnen sagen.“

In der Tat, die Bilanz kann sich sehen lassen: Guardiola hat mit dem FC Bayern sieben Titel gewonnen (drei Mal die Bundesliga, zwei Pokalsiege, FIFA-Klub-WM, UEFA-Supercup). So ist es auch kein Zufall, dass Kapitän Phillip Lahm den DFB-Pokal nicht zuerst jubelnd hochhielt, sondern diese Ehre seinem langjährigen Trainer überlies. „Ich habe mir gedacht, das würde passen. Der Trainer hat viel geleistet für die Mannschaft und den Verein. Er hat sich den Pokal verdient“, erklärte Lahm dazu.

 

2013 war die große Befürchtung der Bayern gewesen, nach dem Tripple an Schwung zu verlieren. Rummenigge drückte es so aus: „Normalerweise fällst du nach so einem Jahr total in ein Loch, und da musst du dich erst mal rauskämpfen. Dank diesem Mann haben wir dieses Loch nicht erlebt, sondern eine Erfolgsstory erlebt, die ihresgleichen sucht.“ Doch was wäre ein Trainer ohne seine Mannschaft? Karl-Heinz Rummenigge fand auch für die Spieler loebende Worte: „Wir können stolz sein auf diese Mannschaft, die nicht nur auf dem Platz Vollgas gibt und in den letzten Jahren Titel en masse eingefahren hat. Sie hat auch außerhalb des Platzes einen tollen Charakter. Das sind tolle Botschafter für Bayern München.“

Um 2 Uhr nachts fingen Müller und Alaba an zu singen

Hauptsponsor und Gastgeber Timotheus Höltges, CEO der Deutschen Telekom, gratulierte und stimmte in das Lob mit ein. So stand einer rauschenden Double-Feier nichts mehr im Wege. Zwischendrin wurde die Feier kurzerhand zu einer Geburtstagsparty für Arturo Vidal umfunktioniert. Gegen zwei Uhr gab es dann noch eine musikalische Einlage von Thomas Müller und David Alaba, die zu Christopher Seiler und Bernhard Speer von der Band Seiler und Speer auf die Bühne kamen. Die beiden treffen jeden Ball, aber vielleicht nicht immer jeden Ton. Das macht aber nichts, schließlich ging es bei der coole und sympathischen Aktion darum, Spaß zu haben und nicht darum, einen Plattenvertrag zu bekommen.

 

Weiter ging’s im The Grand am Alexanderplatz

Zeremonienmeister Karl-Heinz Rummenigge hatte zwar erlaubt, es heute richtig krachen zu lassen, aber dass das in diesem Rahmen nicht so einfach ist, sollte klar sein. Immerhin saß nicht nur der Hauptsponsor mit am Bankett, sondern auch Gäste wie der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, Ex-Bundesinnenminister Otto Schily und DFB-Präsident Reinhard Grindel. Kein Wunder also, dass sich einige Spieler zum Alexanderplatz absetzten, wo sie im The Grand weitergefeierten, bis es schon wieder hell wurde. Das The Grand ist eine Mischung aus gehobenem Club, deutsch-französischem Restaurant und Bar. Klar, dass sich die Bayern hier wohl fühlen, denn das Hofbräu Berlin und der Trachten Angermaier sind nur 100 Meter entfernt. Fazit: Der FC Bayern kann nicht nur Fußball spielen, sondern auch ausgelassen feiern – Gesangseinlage inklusive.

Das Schlusswort gebührt dem Katalanen Pep Guardiola:

„Ich werde es vermissen, jeden Tag mit diesen Spielern zu arbeiten. Diese Jungen sind überragend. Es war eine große Erfahrung für mich, mein Leben in München war super. Auch die Bundesliga: Die Stadion sind immer voll, die Fans respektieren sich. Alles war sehr, sehr gut. Ich wünsche Bayern das Beste für die nächsten Jahre.“

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