Holiday on Ice mit Sylvie Meis

Holiday on Ice geht mit einer neuen Show auf Tour. „Believe“ erzählt die Liebesgeschichte von Romeo und Julia – aber diesmal modern und mit Happy End. Gesprochen wird die Geschichte von Sylvie Meis. Ich war bei der Vorab-Präsentation der Show dabei und schildere Euch meine Eindrücke.

Mit Stars ist das so eine Sache. Man freut sich, wenn man sie sieht, aber man hasst es, auf sie zu warten. Sylvie Meis lässt die Presse im Berliner Tempodrom erst einmal schmoren. Nutzen wir die Zeit, uns mit einigen Hintergründen zu beschäftigen. Holiday on Ice hat ein Luxusproblem: Die Show ist auf einen äußerst hohen Niveau und entsprechend erfolgreich. Tatsächlich ist Holiday on Ice mit über 328 Millionen Besuchern die beliebteste Eisshow der Welt. Seit 70 Jahren steht das Event für spektakuläre Akrobatik, mitreißende Musik und große Gefühle. Ein Ereignis für die ganze Familie.

Holiday on Ice „Believe“

Wer schon exzellent ist, hat es schwer, sich selbst zu übertreffen. Aber genau darum geht es. Holiday on Ice hat den Anspruch, mit jeder Show noch eins draufzusetzen. Alles muss noch spektakulärer, noch emotionaler, noch innovativer und noch packender sein als beim letzten Mal. Denn nichts ist schlimmer als ein Publikum, das nicht begeistert ist und meint, die letzte Show sei „irgendwie besser“ gewesen. Also hat der Betreiber der Show zwei Künstler engagiert, die mithelfen sollen, aus „Believe“ das ersehnte Highlight zu machen.

Zwei Geheimwaffen für „Believe“

Zum einen hat Stage Entertainment Christopher C. Dean als Regisseur und Choreograf verpflichtet. Der Brite ist eine lebende Legende. Bis heute halten seine Tanzpartnerin Jayne Torvill und er mit ihrem Bolero den Weltrekord für die höchstmögliche Bewertung im Eiskunstlauf. Dean ist Olympiasieger, wurde mehrfach zum „Sportler des Jahres“ gekürt und besitzt unzählige Goldmedaillen. Einen Besseren hätte Stage Entertainment wohl kaum finden können.

Der andere Künstler ist Sylvie Meis, hinlänglich bekannt aus den RTL-Shows „Das Supertalent“ und „Let’s Dance“. Seit sie 2003 zur „sexiest woman der Niederlande“ gekürt worden ist, reduziert man die Dame gern auf ihr Äußeres. Aber wer nur hübsch aussieht, entwirft wohl kaum seine eigene Schuh- und Bademode-Kollektion. Die 38jährige soll jedoch nicht aufs Eis und Pirouetten drehen, sie soll mit ihrer Stimme der Geschichte von Romeo und Julia den nötigen Charme und Esprit verleihen. Keine schlechte Idee, gilt Sylvie Meis doch als beliebt bei Jung und Alt.

Die Stars lassen bitten

Endlich öffnen sich die hohen, schwere Holztüren und wir dürfen eintreten. Die Stars lassen bitten. In der kreisrunden Tempodrom-Arena steht eine kleine Bühne. Gegenüber davon befindet sich eine zweite Bühne, die schnell von den Fotografen gestürmt wird. Links und rechts von der Fotobühne sind einige Stehtische aufgestellt, an die sich Leute lehnen, die nicht mit einem Foto, sondern mit einem Stift bewaffnet sind.

Einige Fotografen beschweren sich über ein blaues Licht, das hinter der Bühne strahlt. Ey, was soll das denn? Macht das mal aus. Ist doch Scheiße. Versaut doch alles. – Zumindest bei dieser Show erweist sich das Publikum als etwas schwierig. Aber alles halb so wild: Das ist Berlin, das gehört so. Und im Übrigen ist dieses blaue Gegenlicht aus dem Hintergrund in der Tat Gift für Aufnahmen.

Sylvie Meis liest die Liebesgeschichte

Es geht los. Licht aus, Scheinwerfer an. Sylvie Meis kommt auf die Bühne. Perfekt gestylt wie immer. Ein Blitzlichtgewitter bricht los. Doch Sylvie kann nicht nur gut aussehen, sie kann auch gut vorlesen. Das ist schließlich ihr Job bei „Believe“. Also gibt sie den Medienvertretern eine kurze Kostprobe und liest aus einem großen Buch vor.

Das Ganze erinnert mich an einen Vorlesewettbewerb aus der Schule. Sylvie Meis hätte bestimmt gut abgeschnitten. Sie artikuliert klar, spricht deutlich, aber auch mit diesem charmanten niederländischen Akzent. Dabei macht sie Pausen. Sie hetzt nicht durch den Text, sie lässt die kurzen Sätze in Ruhe wirken. Wichtige Wörter betonen kann sie auch. Na also, Punktlandung. Ihr Sohn hat sich sicher über die eine oder anderen Gute-Nacht-Geschichte freuen können. Dieses Jahrelange Training zahlt sich jetzt aus.

Inhaltlich geht es um – wie könnte es bei Holiday on Ice anders sein – die Liebe:

Zwei Welten haben sich berührt. Und eine Liebe ist erblüht. Eine Liebe, für die hier kein Platz ist. Die Welt ist aus den Fugen. Doch die Liebe lässt sich von nichts und niemandem aufhalten. Sie triumphiert und vereint die beiden getrennten Welten wieder. Die Welt befindet sich wieder im Gleichgewicht. Die Liebe überwindet jedes Hindernis. Und wer an sie glaubt, den kann nichts mehr aufhalten. Believe!

Zwei Welten und eine verbotene Liebe

Schön. Noch schöner ist, dass Producer-Urgestein Jay Smith heute mal nicht in einer Hall of Fame weilt, sondern in der Hall des Tempodroms in Berlin. Er spricht über die zwei Welten, die dargestellt werden. Da ist zum einen die industrielle, technische, uniform wirkende Unterwelt. Und zum anderen die Welt voller Glanz und Glamour. Romeo kommt aus der einen, Julia aus der anderen. Daher passen sie auf den ersten Blick nicht zusammen. Aber wie wir bei Sylvie gelernt haben: Die Liebe überwindet alle Hindernisse und Konflikte.

Konflikte sind wichtig, denn dadurch entsteht Drama. Jay Smith erzählt, dass die Darsteller mit einer Art Aufzug zwischen den beiden Welten hin- und her reisen. Um diesen optischen Eindruck zu vermitteln werden Videoprojektionen auf LED-Wänden genutzt. Das ist zwar keine neue Technik, aber wenn’s gut gemacht ist, sieht das bestimmt großartig aus. Ebenso wie die Lichteffekte, die an den Film Tron Legacy erinnern.

Romeo und Julia mit Happy End und Zuckerguss

Bei Shakespeare müdet das Drama in eine Katastrophe. Bei Holiday on Ice ist soetwas undenkbar. Die Leute wollen eine Happy End, also bekommen sie es. Das ist kein Geheimnis, sondern ein Verkaufsargument. Das Publikum geht lieber in eine Show, die am Ende gut ausgeht als in eine Vorstellung, die zu einem Desaster wird. Kampf, Suche, Irrungen, Wirrungen, Sehnsucht, Verlangen, Eifersucht – alles wunderbar, solange es am Ende ein glückliches Paar gibt.

Dieses glückliche Paar darf auch heute nicht fehlen. Robin Johnstone spielt Clarissa (Julia), Andrew Buchanan stellt Antonio (Romeo) dar. Die beiden Kanadier, so verrät der Moderator, sind auch privat ein Paar. Kennengelernt haben sich die beiden beim Eislaufen. Hach, ist das schön… Und klar: Als Christopher C. Dean, die lebende Legende, sie anrief und fragte, ob sie bei der Show mitmachen wollen, da haben sie sofort ja gesagt. Das Ganze sei ein Traum, der wahr geworden sei.

Hach, seufz…! So viel Liebe, Schönheit und Glück auf einmal ist fast ein bisschen zu viel für mich. Aber so ist Holiday on Ice eben. Eine spektakuläre, atemberaubende Liebeserklärung an das Gute im Menschen mit Happy-End-Garantie.

Hier plaudern die Stars aus dem Nähkästchen:



Liebesgeschichte mit großen Gefühlen

Erstaunlich ist, dass ich später lese, Holiday on Ice würde mit „Believe“ zum ersten Mal eine Geschichte erzählen. Das kann ich nicht bestätigen. Ich erinnere mich zum Beispiel an die Show „Passion“, die ich in Stuttgart gesehen habe. Hier ging es um die Geschichten der Darsteller selbst und welche Hindernisse sie überwinden mussten. Eine Geschichte ist auch bei Holiday on Ice nicht neu. Neu ist höchstens, dass sie von Anfang bis Ende auf dem Eis inszeniert wird.

Als ich noch dabei bin, das geballte Glück zu verarbeiten, das mir hier präsentiert wird, posiert Sylvie Meis erneut für die Fotografen. Das Blitzlichtgewitter bricht wieder los. „Links! Links!“, rufen die einen. „Rechts! Rechts!“, verlangen die anderen. Es geht munter durcheinander. „Hey! Noch mal hier!“ – „Einmal dreh’n noch, bitte!“ – „Sylvie! Hier!“ – „Rechts!“ – „Links!“. Als Star hat man es auch nicht immer leicht. Aber das große Medieninteresse zeigt, dass Stage Entertainment offenbar das richtige Gespür für seine Erzählerin hatte.

Ob Holiday on Ice mit der neuen Show und Sylvie Meis als Erzählerin tatsächlich das Kunststück gelingen kann, das ohnehin schon exzellente Niveau noch einmal zu toppen? Wie sagt die Show doch so schön: Believe!

Hier einige Eindrücke von Sylvie Meis als Erzählerin und wie das so ist, im Blitzlichtgewitter zu stehen.



Tourplan von Holiday on Ice Believe

Die jeweiligen Veranstaltungen sind mit dem Eventim-Shop verlinkt. Hier bekommst Du die Tickets.

Nürnberg: 21.12. bis 25.12.2016

Münster: 27.12.2916 bis 1.1.2017

Wien: 12.1.2017 bis 22.1.2017

Düsseldorf: 26.1.2017 bis 29.1.2017

Braunschweig: 3.2.2017 bis 5.2.2017

München: 8.2.2017 bis 12.2.2017

Ulm: 16.2.2017 bis 19.2.2017

Dresden: 23.2.2017 bis 26.2.2017

Berlin: 3.3.2017 bis 12.3.2017

Kiel: 16.3.2017 bis 19.3.2017


Hier geht’s weiter.

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2 Kommentare

  1. Die Marketing-Abteilung von Holiday on Ice ist selbst falsch informiert. BELIEVE ist nicht die erste Show, die eine durchgehende Geschichte erzählt, sondern bereits die vierte. Die ersten drei waren:

    Reise um die Erde in 80 Tagen (1988), Die phantastische Zeitreise (1989) und Xotika – Journey to the heart (1998).

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