Kopenhagen: ein Reisetraum

Kopenhagen
Kopenhagen

Wenn man von einer Reise aus Kopenhagen zurück nach Deutschland kommt, fühlt man sich ein bisschen, als wenn man aus einem wunderschönen Traum erwacht wäre. Und wie das so ist mit Träumen: Man kann sich gar nicht mehr so richtig an die Einzelheiten erinnern. Damit mir das nicht passiert, habe ich sofort alles Wichtige aufgeschrieben. Ich hoffe, die Infos und Insidertipps helfen Dir dabei, Deine Reise noch schöner zu machen.

Kopenhagen Reiseführer: Überblick

Kopenhagen ist eine junge Stadt, in der es liberal zugeht. So liberal, dass man sogar eine autonome Wohnsiedlung duldet, die nach ihren eigenen Regeln lebt. Ihre Gegensätze machen die Hauptstadt Dänemarks besonders interessant: Hier gibt es wilde Street Food Hallen und das vielleicht beste Restaurant der Welt, für das man Wochen im Voraus reservieren muss.

Es gibt modernes, frisches Design neben traditioneller Architektur. Es gibt innovative Ideen, hippe Fashionstores und daneben die königliche Familie, die auf eine lange Historie zurück blickt. Außerdem gibt es in Kopenhagen einen Spirit, der einfach gute Laune macht. Kurzum: Es gibt sehr viel zu entdecken hier. Schauen wir uns die WowPlaces Kopenhagens an!

Kopenhagen: Anreise mit dem Flugzeug

Empfehlenswert ist die Anreise von Deutschland aus mit dem Flugzeug. Airberlin und Lufthansa fliegen Kopenhagen von mehreren Großstädten aus an. Von Berlin aus ist man schon in 35 Minuten mit Airberlin in der dänischen Hauptstadt. Von München aus fliegt man mit Lufthansa in 90 Minuten nach Kopenhagen.

Vom Flughafen kommt man mit Zügen der Linie 2 nach Kopenhagen. Der Weg ist beschildert (Udgang/Exit). An den roten Automaten bekommt man sein Ticket (36 Kronen für einen Erwachsenen). Auf dem Display kann man auch Deutsch als Sprache auswählen. Es dauert etwa 15 Minuten, dann ist man am zentral gelegenen Hauptbahnhof („Kobenhavn H“).

Tipp: Am Flughafen liegen kostenlose Städtpläne von Kopenhagen aus.

Kopenhagen: Anreise mit Bahn, Bus und Auto

Wer in Norddeutschland wohnt, kann sich auch überlegen, mit der Deutschen Bahn anzureisen. Wenn man zum Beispiel aus Hamburg um 6.04 Uhr losfährt, ist man um 12.22 Uhr am Hauptbahnhof und hat noch viel vom Tag (39 €). Von Hamburg aus erreicht man bei diesem Beispiel Lübeck mit dem Regional-Express um 6.48 Uhr. Um 7.15 Uhr geht es mit dem IC Bus weiter nach Roedby, wo man um 10 Uhr eintrifft. Um 10.15 Uhr geht es mit dem ICE weiter nach København, wo man um 12.22 Uhr eintrifft. Mehr Infos dazu gibt es bei der Deutschen Bahn Fahrplanauskunft.

Wer früher da sein möchte, kann vom Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) in Hamburg in 5,5 Stunden für 29 € mit dem IC Bus nach Kopenhagen reisen (2.15 bis 7.45 Uhr). Es gibt auch private Busunternehmen, die Kopenhagen ansteuern. So kann man sich zum Beispiel für 35 € in Berlin um 23.40 Uhr in den Fixbus setzen und nach 8 Stunden 25 Minuten um 8.05 Uhr in Kopenhagen aufwachen.

Wer aus Schleswig-Holstein mit dem Auto anreist, fährt über Flensburg bis nach Odense. Weiter geht es über den Storebaeltsbroen nach Sjaelland (Seeland). Dann nach Koge bis nach Kopenhagen. Von Kiel nach Kopenhagen sind es rund 400 km, für die man etwa 4 Stunden ansetzen kann. Auf der Strecke wird eine Mautgebühr fällig (etwa 30 Euro, Große Belt Brücke).

Kopenhagen: Sehenswürdigkeiten und Insidertipps

Schloss Christiansborg ist der Sitz des dänischen Parlaments (Foleting), des obersten Richters und des Ministerpräsidenten. Das ist weltweit einzigartig. In allen anderen Ländern sind diese Dienstsitze getrennt untergebracht. Das Gebäude selbst ist grau und wenig einladend. Früher haben hier die dänischen Könige residiert. Doch nach einigen Bränden ist die königliche Familie Ende des 19. Jahrhunderts nach Schloss Amalienborg umgezogen.

Der Besuch des Aussichtsturms lohnt sich. Aussichtsplattformen gibt es zwar einige, dieser hier ist kostenlos und der höchste der Stadt (106 Meter). Wenn man Glück hat, muss man nicht lange anstehen und kann mit dem King’s Lift nach oben zum Restaurant fahren. Von hier aus startet ein zweiter Lift zur Aussichtsplattform. Vorher jedoch muss man eine Sicherheitsschleuse durchlaufen. Das kann man sich so vorstellen wie an einem Flughafen. Die Aussicht ist klasse und man kann sich eine gute Übersicht über Kopenhagen verschaffen.

Hinweis: Wer nach 21.30 Uhr noch im Turm ist, muss sich ans Personal wenden, um wieder nach draußen zu gelangen. Insidertipp: Beim Restaurant gibt es eine öffentliche Toilette.

Öffnungszeiten des Turms: Dienstag bis Sonntag von 11.30 bis 21 Uhr. Öffnungszeiten des Restaurants: Dienstag bis Sonntag von 11.30 Uhr bis 16 Uhr und von 18 bis 23 Uhr. Am Montag ist geschlossen.

Innen ist das Schloss prächtig eingerichtet. Wer sich für Prunk und Gloria interessiert findet hier einen Einblick ins Schloss Christiansborg.

Schloss Christiansborg
Schloss Christiansborg
Ausblick von Schloss Christiansborg
Ausblick von Schloss Christiansborg
Blick von Ausblick von Schloss Christiansborg
Blick von Ausblick von Schloss Christiansborg über Kopenhagen

Nyhavn

Nyhavn ist der wohl schönste WowPlace in Kopenhagen. Das liegt vor allem an den Giebelhäusern am Kanal, die strahlende Farbe ins Stadtbild zaubern. Im Wasser liegen Segelschiffe vor Anker, Touristen posieren auf der Brücke für Selfies und die zahlreichen Kneipen und Cafes warten auf neue Gäste. Hier ist eigentlich immer etwas los.

Das Wort „Nyhavn“ bedeutet „neuer Hafen“ – so neu ist er allerdings nicht. Friedrich III ließ ihn im 17. Jahrhundert anlegen, um vom Marktplatz Kongens Nytorv einen Zugang zum Meer zu haben, damit die Kaufleute besser an den Seehandel angebunden waren.

Das älteste der Giebelhäuser ist die Nummer 9, ein schmales blaues Haus aus dem Jahr 1861. Es ist in seiner ursprünglichen Form bis heute erhalten geblieben. Bei den Stadtbränden 1728, 1795 und 1807 blieben die Häuser zum Glück unbeschädigt. Schon damals gab es zahlreiche Kneipen und Spelunken in den Häusern, in denen die Matrosen ihre Heuer verprassten und auf die nächste Fahrt warteten. In den 80er Jahren wurde Nyhavn erneuert. Eine Fußgängerzone wurde eingerichtet und die Kneipen modernisiert. Seitdem ist das Viertel eines der populärsten Vergnügungsviertel Kopenhagens.

Der wohl bekannteste Bewohner Nyhavens war der Schriftstelller Hans Christian Andersen (1805 – 1875). Er wohnte einige Jahre im Haus Nummer 20, zog dann weg und kehrte später wieder nach Nyhaven zurück. Hier entstand zum Beispiel das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“.

Insidertipp: Kanalrundfahrt

Von Nyhaven aus starten Boote zu Kanal-Rundfahrten. Die „Netto“-Boote bieten die gleiche Route an wie die anderen Boote, sind aber nur halb so teuer. Erwachsene zahlen Kr. 40, Kinder Kr. 15. Die Boote fahren zwei bis fünfmal pro Stunde. Fahrtdauer: etwa eine Stunde. Die Karte unten zeigt die Route. Die Durchsagen sind in mehreren Sprachen, bei uns waren es Dänisch, Englisch und Deutsch. Hier gibt es alle Details zur Kanalrundfahrt.



Insidertipp: köstliche Waffeln bei Rajissimo.

Das Rajissimo Geschäft befindet sich bei Nyhaven 19 im Keller eines Eckhauses (an der Brücke). Man muss eigentlich nicht lange suchen, denn die Schlange davor ist schwer zu übersehen. Gibt es hier die besten Waffeln Kopenhagens? Ich würde sagen: ja! Man hat die Wahl zwischen Waffelsticks, Waffelpommes (Churros) und Belgischen Waffeln (Belgishe Vafler). Frei wählen kann man außerdem die Schokoladensorte, die man verspeisen möchte. Das Ganze wird heiß serviert und schmeckt wunderbar. Das Eis dagegen fand ich etwas normal. Falls die Schlange zu lang sein sollte: Es gibt in der Stadt noch mehr Verkaufsstellen für Waffeln und Eis.


Royal-Alarm auf Schloss Amalienborg!

Hier residiert die dänische Königsfamilie. Ist Königin Margrethe II zugegen, wird das durch ihre Fahne angezeigt. Außerdem findet um 12 Uhr eine Wachablösung vor dem Schloss statt, wenn die königliche Familie zuhause ist.

Das Schloss besteht aus vier fast baugleichen Palais, die sich um den achteckigen Amalienborger Schlossplatz gruppieren. In der Mitte steht eine Reiterstatue von König Friedrich V, der anlässlich des 300-jährigen Bestehens des Hauses Oldenburg die Idee hatte, ein barockes Viertel nach französischem Vorbild entstehen zu lassen. Kopenhagen war 1749 nämlich noch immer recht mittelalterlich geprägt. Der König bot reichen adeligen Familien die Baupläne an. Im Gegenzug erließ er den Bauherren 40 Jahre die Steuern. Ein Jahr später begannen die Arbeiten.


Frederikskirche

Als ich die Frederikskirche zum ersten Mal sehe, habe ich ein Dejavu. Es fühlt sich so an, als würde man in Rom vor dem Petersdom stehen. Immerhin ist die Frederikskirche 84 Meter hoch und die Kuppel hat einen Durchmesser von 31 Metern. Man nennt die Kirche auch Marmorkirche, weil der Namensgeber, König Frederik V., darauf bestand, dass die Kirche ganz aus Marmor gebaut sein müsse. Doch das gaben die Staatsfinanzen nicht her, der Bau wurde eingestellt. 1874 verkaufte der Staat die Bauruine an den reichen Industriellen Carl Frederik Tietgen. Verbunden mit der Auflage, die Kirche nach den alten Plänen fertigzustellen. Als Gegenleistung erhielt Tietgen die Rechte an einigen Nachbargrundstücken. 1894 konnte auf diese Weise die Frederikskirche endlich eingeweiht werden.

Insidertipp: Es lohnt sich, mal in die Kirche hineinzusehen. Der Eintritt ist frei. Die Statuen rund um die Kirche stellen bedeutende Theologen dar. König Frederik V ist als Standbild vor Schloss Amalienborg zu bewundern, er reitet sozusagen auf die Kirche zu.

Die Frederikskirche in Kopenhagen
Die Frederikskirche in Kopenhagen

Der Weg zur kleinen Meerjungfrau

Gegenüber von Schloss Amalienborg, auf Luftlinie mit der Marmorkirche, liegt die Königliche Oper (Operaen). Die dänische Nationaloper auf der Insel Holmen ist eine der modernsten Opern der Welt. Das Gebäude wurde von Henning Larsen entworfen und 2001 eröffnet.

Vor der Oper wendet man sich nun nach rechts und folgt dem Ufer. Nach ein paar Minuten kommt man an Michelangelos David vorbei. Nein, man ist nicht zu weit gelaufen und hat sich nach Florenz verirrt. Die Davis-Statue soll auf die Danish Royal Cast Collection aufmerksam machen. Hier gibt es Plastiken zu bewundern. Empfehlenswert? Eher nein, diese Skulpturen kennt man schon irgendwie.

Königliche Oper in Kopenhagen
Königliche Oper in Kopenhagen

Der Mythos des Gefionbrunnens

Nach dem David gelangt man an ein Tor, das von Poseidon und Hermes bewacht wird. Dahinter das größte Denkmal Kopenhagens: der Gefionbrunnen (Gefionspringvadet). Die Gefion ist eine Figur aus der germanischen Mythologie und gilt als Göttin der Familie, der des Glücks und als Beschützerin der Jungfrauen.

Dem Mythos nach soll ihr der Schwedenkönig Gylfi so viel Land versprochen haben, wie vier Ochsen während eines Tages und einer Nacht pflügen können. Die Gefion spannte ihre vier Söhne vor den Pflug. Denn ihre Söhne waren Ochsen, die sie einem Riesen geboren hatte. Gemeinsam pflügten sie so tief, dass das Land von Schweden fortgerissen wurde und die Ochsen es aufs Meer hinaus zogen. Die Insel „Seeland“ war entstanden.

Der Brunnen wurde 1908 eingeweiht und stammt vom dänischen Bildhauer Anders Bundgaard. Hinter dem Brunnen befindet sich die St. Alban’s Angelican Church.

Die kleine Meerjungfrau

Man hat es nicht leicht als prominente Meerjungfrau: Ständig wird man angeglotzt. Touristenhorden balgen sich um ein Foto. Und wenn es ganz dicke kommt, wird einem auch schon mal der Kopf oder der Arm abgesägt. Auch mit rosa Farbe besprüht zu werden gehört zum Alltag dieses Promis.

Was die Rowdies offenbar nicht wissen: Die Bronzefigur ist nur eine Kopie. Die Originalfigur bewahrt ein Nachfahre des Künstlers an einem geheimen Ort auf. Mit Hilfe einer Gipsfigur kann die Kopie jederzeit wiederhergestellt werden.

Insidertipp:  Seeluft macht hungrig. Wer sich stärken möchte, kann das in der Toldboden Halle tun. Oder noch besser: davor. Bei schönem Wetter kann man draußen sitzen. Das aktuelle Menü kann man sich vorab hier ansehen: Toldboden.


Freistadt Christiania

„Freistadt Christiania“ ist eine alternative Wohnsiedlung, in der die Gesetze Dänemarks von den Bewohnern außer Kraft gesetzt sind. Mehrmals hat die Polizei versucht, die Kontrolle zurückzugewinnen – und hat am Ende immer aufgegeben. Rund 900 Einwohner zwingen Dänemark in die Knie – ein Armutszeugnis für den Staat.

In der Pusher Street gibt es zahlreiche Stände, an denen man Marihuana und Haschisch kaufen kann. Überall stehen vermummte Dealer herum und beobachten mit Argusaugen das Geschehen. Fotografieren ist verboten. Wer seine Kamera zückt, bekommt Ärger. Es gilt das Recht des Stärkeren. Christiania wirkt heruntergekommen und wie eine Mischung aus Mad Max, St. Pauli und einer Müllhalde. Sehenswert sind die kunstvollen Illustrationen an den Hauswänden.

Insidertipp: Die Polizei traut sich nur in großen Gruppen ab 50 Beamten nach Christiania. Dafür lauern sie kurz vor dem Gebiet potentiellen Drogenkäufern auf. Wer verdächtig aussieht, wird angehalten und gefilzt. 10 Gramm Haschisch werden mit einer Strafen von 3.000 Kronen geahndet.


Schatzsuche auf Schloss Rosenborg

Schatzsucher sollten Schloss Rosenborg (Rosenborg Slot) und den Königsgarten (Kongens Have) besuchen. Denn hier gibt es Schätze ohne Ende: Zum einen liegen unter Schloss Rosenborg drei Schatzkammern mit den dänischen Kronen und den dänischen Kronjuwelen. Und zum anderen ist da noch die Große Halle, in der man den Krönungs-Thron bewundern kann. Er wird von drei silbernen Löwen bewacht, die auch im Wappen zu sehen sind. Ganz einzigartig sind die drei Löwen nicht. Baden-Württemberg und England etwa zieren sich ebenfalls mit drei Löwen. Der größte Schatz aber liegt im Königsgarten: Es ist die wundervolle Natur.

Der Garten wurde 1606 von König Christian IV als Lustgarten angelegt und ist somit der älteste Palastgarten Dänemarks. Ursprünglich versorgte er die königliche Familie mit Obst und Gemüse. Das Schloss wurde nach und nach von einem zweistöckigen Sommerhaus zu einem imposanten Schloss ausgebaut. Dabei orientierten sich die Baumeister an der Niederländischen Renaissance (schlanke Proportionen, roter Ziegelstein, Deko aus grauem Sandstein). Seit 1838 befindet sich hier im Schloss Rosenborg ein Museum, in dem die Schätze ausgestellt sind (Chronologische Sammlung der Dänischen König, De Danske Kongers Kronologiske Samling). 


Hans-Christian Andersen Märchenhaus

Das Hans-Christian Andersen Märchenhaus (Fairy Tale House) liegt prominent und zentral am Rathausplatz 57 (Rådhuspladsen 57), ist aber trotzdem nicht leicht zu erkennen. Es liegt in einem Gebäude mit drei Eingängen: Ripley’s Museum, Believe It or Not! und dann das Hans-Christian Andersen Haus (von links nach rechts aufgezählt). Der Besuch lohnt sich, denn Hans-Christian Andersen gilt als „großartigster Däne aller Zeiten“. Das jedenfalls ist die Meinung der Dänen selbst. Die Leser der Zeitung „Berlingske Tidende“ haben ihn 2004 mit deutlichem Abstand zu ihrer Nummer 1 gewählt – noch vor Nobelpreisträger Niels Bohr auf Platz 2 (34,6% vor 25,1%). 

Die Ausstellung erzählt das Leben von Hans-Christian Andersen, dessen Märchen in 123 Sprachen übersetzt worden sind. Nur die Bibel hat noch mehr Übersetzungen. Am Anfang erfährt man, wie der Dichter aufgewachsen ist. Dann werden einzelne Märchen mit dreidimensionalen Inszenierungen zum Leben erweckt. Man kann auf einen Knopf drücken und eine Stimme erzählt das jeweilige Märchen – auch auf Deutsch. Dazu gibt es Lichteffekte, Musik und Animationen. Andersens Leben gleicht selbst einem Märchen: Er wächst in armen Verhältnissen auf, sein Vater ist Schumacher, die Familie lebt in einem einzigen Zimmer.

Schriftsteller mit Weltruhm

Als Junge hat er Probleme in der Schule, seine Liebe zum Theater erweist sich als Schlag ins Wasser, seine ersten eigenen Stiefel zu seinem 14. Geburtstag bringen die Wende: Hans-Christian Andersen bricht auf nach Kopenhagen und erlangt als Schriftsteller Weltruhm. Seine Märchen kennt jeder. Die Kleine Meerjungfrau, des Kaisers neue Kleider, der Schweinehirt oder die Prinzessin auf der Erbse – alles Klassiker. Im hässlichen Entlein verarbeitet er eigene Erfahrungen: Wegen seiner ausgeprägten Nase hatte er es nicht immer leicht. Interessant ist auch, dass Andersen immer wieder auf Reisen geht. „Reisen heißt leben“, sagt er selbst und verfasst zahlreiche Reiseberichte.


Rathausplatz

Rathausplatz (Rådhuspladsen): zentraler Platz Kopenhagens. Hier finden zum Beispiel Fußballübertragungen oder Demonstrationen statt. Es gibt einige interessante Sehenswürdigkeiten, die man schnell übersieht, weil man ihre Bedeutung nicht kennt. Hier drei Beispiele.

Park Sondermarken

Der Park Sondermarken ist bevölkert von Joggern und Spaziergängern. Wer keine Hunde mag, sollte einen Bogen um die Anlage machen, denn hier gehen die Kopenhagener gerne mit ihren kleinen Lieblingen Gassi.

Nebenan liegt der Kopenhagener Zoo, Schloss Frederiksberg und eine weitläufige Parkanlage, Frederiksberg Have. Hier gibt es ein malerisch gelegenes Cafe und einen chinesischen Tempel.


Prost! Das Carlsberg Museum

Das Carlsberg Museum liegt ganz in der Nähe der Parkanlagen Sondermarken, Frederiksberg Have und dem Zoo Kopenhagen. Wer sich für Bier interessiert, ist hier richtig. Man erfährt alles über die Geschichte von Carlsberg, kann im Shop nach Mitbringseln stöbern und sich im Innenhof bei einem gepflegten Carlsberg die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Tipps: Bei Carlsberg liegen kostenlose Stadtpläne aus. Im Shop gibt es etwas, das man mit Geld nicht bezahlen kann: eine Toilette.


Tivoli Vergnügungspark

Tivoli Vergnügungspark: Hier soll Walt Disney zu Disneyland inspiriert worden sein. Der Tivoli Vergnügungspark bietet spektakuläre Achterbahnen, Fahrgeschäfte, Restaurants und eine chinesische Pagode am Tivoli See, die abends schon beleuchtet wird. Adresse: Vesterbrogade 3, neben dem Hauptbahnhof. Mehr Infos: Tivoli.


Kopenhagen: Design und Streetart

Die Dänen sind großartige Designer. Das zeigt sich auch im Stadtbild, wenn man ein bisschen näher hinschaut. So wird zum Beispiel ein Haus so gestaltet, dass die Regenrinne aus dem Mund eines Froschwesens kommt. Ein häßlicher, grauer Schaltkasten an der Straße wird knallbunt überstrickt. Und so weiter.

Auch beim Thema Streetart hat Kopenhagen einiges zu bieten. Pepsi Cola ist auf diesen Zug aufgesprungen und hat offenbar selbst Streetart in Auftrag gegeben. Ganz frei ist diese Art von Kunst zwar nicht, denn ohne Logo bringt Pepsi das Ganze ha nichts, aber schön ist es allemal geworden. So macht Werbung Spaß. Darauf eine Pepsi! Hmm… nein, lieber nicht, zuviel Zucker.


Kopenhagen: Shopping

Die Strøget (Strich) gilt als älteste und längste Shoppingmeile der Welt. Sie schlängelt sich vom Rathausplatz über 2 km zum Kongens Nytorv. Hier gibt es alle, was man zum Geldausgeben braucht: Modeshops, Festfoodketten, Wechselstuben, Bäckereien, Souvenirshops und so fort. Große Kaufhäuser gibt es ebenfalls: Illum und Magasin du Nord.

Was gibt’s wo?

Bregade Straße: Kunst, Möbel und Antiquitäten

Kongens Nytorv Platz: Modemarken, Einrichtungs- und Designershops

Læderstræde: Schmuck-, Kleider- und Einrichtungsboutiquen

Kronprinsensgade: für viele die besten Designmodeläden der Stadt

Østerbrogade Straße: exklusive, teure Boutiquen

Elmegade Ecke Egegade inNørrebro: kleiner Lagerverkauf-Shop von Acne Archive (Jeans, Röcke, Tops, Schuhe aus der letzten Mode-Saison)


Kopenhagen: Food

Ganz oben auf der kulinarischen To-Eat-Liste steht das traditionelle Smørrebrød, ein belegtes Schwarzbrot. Das Schwarzbrot ist weniger interessant als der Belag, für den es keine Grenzen und Regeln gibt. Nur eine Regel gibt es: Der Belag sollte so üppig sein, dass er das Schwarzbot komplett überlagert. Das Smørrebrød wird von den Dänen als Mittagessen mit Messer und Gabel verzehrt.

In Kopenhagen sind Restaurants aus der ganzen Welt zuhause. Vor allem Burger-Restaurants scheinen es den Dänen angetan zu haben. Auch Waffel- und Eisläden sind zu jeder Jahreszeit sehr beliebt. Die Preise sind gesalzen. Es ist richtig, richtig teuer. Das liegt auch daran, dass die Mehrwertsteuer mit 25% hoch ist. Die Servicegebühr von 15% wird in der Rechnung automatisch berücksichtigt. Es ist daher nicht üblich, ein Trinkgeld zu geben. Geld tauschen muss man nicht unbedingt, man kann in Restaurants mit Kreditkarte zahlen. Die Restaurants öffnen im Allgemeinen von 11 bis 15 Uhr und wieder ab 18/19 Uhr bis etwa 22 Uhr.

Insidertipp: Papiroeen Street Food Market

Der Papiroeen Street Food Market ist ein Highlight für hungrige Mägen und Augen. In einer großen Halle eröffnet sich eine abwechslungsreiche Welt voller Genüsse aus der ganzen Welt. Die Essstände bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die Atmosphäre ist gemütlich und interessant. An der Decke hängt eine bunte Kuh, die Stände sind eine Mischung aus Trödelmarkt und Küche. Bei schönem Wetter kann man auch draußen essen. Adresse: Trangravsvej 14, 7/8, 1436 København K. Neben dem „Experimentarium City“. Öffnungszeiten: Donnerstag 12-21 Uhr, Freitag 12-22 Uhr, Samstag 12-22 Uhr, Sonntag 12-21 Uhr. Mehr Infos: Papiroeen Street Food Market Kopenhagen.

Insidertipp: Royal Smushi Cafe in Kopenhagen

Das Royal Smushi Cafe bietet eine Kombination aus Smørrebrød und Sushi, kurz: Smushi. Wer das Royal Smushi Cafe betritt fühlt sich ein bisschen wie Alice im Wunderland. Das Cafe ist ein Märchenwunderland mit Barock-Elementen, dänischem Design und einer Priese Humor. Im Sommer kann man auch draußen sitzen, aber mehr zu entdecken gibt es drinnen. Wer annähernd satt werden will, sollte drei Smushis bestellen. Übrigens: Hier kann man auch frühstücken.

Insidertipp: Im Royal Smushi Cafe kannst Du lange nach einer Toilette suchen, Du wirst sie nicht finden. Das WC befindet sich draußen auf dem Hof. Wenn Du aus der Tür trittst, geht’s nach links.

Adresse: Amagertorv 6. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr. Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos zum Royal Smushi Cafe.

Torvehaller Markthallen

Die Torvehaller Markthallen sind das Foodorado Kopenhagens. In der linken Halle gibt es Fisch, Fleisch, Sushi, Smoerrebrod – also eher Hauptgerichte – während es in der rechten Halle eher um Spezialitäten, Schokolade, Pralinen und Backwaren geht. Man kann sich draußen in die Sonne setzen, wenn man einen Platz findet. Tipp: Einfach ein paar Schritte auf den Platz gehen, dort gibt es weitere Bänke und man kann den Skatern bei ihren Stunts zusehen.

Adresse: Frederiksborggade 21. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 19 Uhr, Freitag von 10 bis 20 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos: Torvehaller Markthallen.

Insidertipp: Der Himmel für Käsekuchenfans

Der Himmel für Käsekuchenfans hat täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet – vorausgesetzt, man findet ihn. Bertels Salon ist von außen sehr unauffällig. Das Schaufenster, in dem die Köstlichkeiten ausgestellt sind, spiegelt und ist etwas trübe. Schade, denn die Kuchen sind ausgezeichnet. Für 48 Kronen hat man die freie Auswahl: Oreo, Mango, Passionfrucht, Schwarzwälder… you name it. Käsekuchen gibt es viele, Plätze leider nicht. Im ersten Stock gibt es zusätzliche Plätze. Hier befindet sich auch das kleinste WC der Welt. Es ist so groß wie eine Kloschüssel. Anzumerken ist noch, dass man nur mit Kreditkarte zahlen kann. Das Team ist nett, aber manchmal etwas überfordert. Mit langen Schlangen sollte man rechnen.

Adresse: Kompagnistræde 5. Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 21 Uhr. Mehr Infos: Bertels Salon Kopenhagen.

Bertels Salon
Bertels Salon

Pølser (Hot Dogs)

Für den Hunger zwischendurch: In der Innenstadt stößt man immer wieder auf Würstchenbuden, die Hot Dogs anbieten. Diese Pølser sind erstaunlich lecker, frisch und kanckig. So ein Hot Dog sollte man auf jeden Fall einmal probieren. Inzwischen gibt es auch Bio-Hotdogs mit ökologischen Zutaten. Lustig: Hier gibt es auch „Frankfurter“ im Angebot.


Abends unterwegs in Kopenhagen: Insidertipps

Am besten macht man sich auf ins Schlachthofviertel in der Nähe des Hauptbahnhofs. Man kann in wenigen Minuten zu Fuß laufen. Das Viertel hat nicht nur viele angesagte Restaurants, sondern auch viele Hotel. Das zieht leichte Mädchen an, die an der Straße auf Kundschaft warten. Wer mit seiner Frau unterwegs ist, wird aber nicht angesprochen. Obwohl es viele Restaurants gibt, ist es sehr voll. Vorher zu reservieren ist eine gute Idee. 

Warpigs Restaurant: Hippes Brewpup. Aus 22 Zapfhähnen fließt Bier für jeden Geschmack. Dazu gibt es Fleischgerichte. Atmosphäre wie im Schlachthof. Junges Publikum, viele Einheimische. Adresse: Warpigs Brewpub, Flæsketorvet 25 – 37.

Mothers Restaurant: Bei Mutter schmeckt’s am besten. Berühmt für seine Pizza. Und dafür, ständig ausgebucht zu sein. Vorher reservieren. Adresse: Hokerboderne 9-15.

Kul Restaurant: Hier gibt es kleine Gerichte/Spezialitäten, die man sich individuell zusammenstellt. Oder man wählt die Auswahl der Küche. Gut, aber wie alle Restaurants leider teuer. Adresse: Hokerboderne 16B-20, gleich gegenüber vom Mothers Restaurant.

Gorilla Restaurant: Wild. Außergewöhnlich. Köstlich. Hipp. Begehrt. Reservieren! Adresse: Flaesketorvet 63, wenn man das „Warpigs“ sieht, einfach weiter geradeaus laufen.

Restauranttipps in Kopenhagen

Pate Pate Restaurant: Fisch, Fleisch, Vegetarisches – alles auf einem hohen Niveau. Das Pate Pate gibt sich von außen etwas wild, aber innen sieht die Welt schon wieder anders aus. Kultiviert und lecker. Adresse: Slagterboderne 1.

BOB Restaurant: Sehr schick eingerichtetes Restaurant am Eingang zum Meat Packing District mit Bio-Food. War wohl mal eine Autowerkstatt, daher die Bosch Leuchtreklame und die Zündkerze auf dem Dach. Adresse: Halmtorvet 19.

Kod og Flaeskeha Restaurant: Gilt als ausgezeichnete Wahl für alle, die Fisch lieben. Man kann hier auch frühstücken, richtig voll ist es abends. Also am besten reservieren. Adresse: Flaesketorvet 100.

BENTO Restaurant: Japaner mit ausgezeichnetem Sushi. Gemütliche, gepflegte Atmosphäre, engagierter Service. Der Eingang wird flankiert von unzähligen japanischen Büchern. Sehr teuer, aber wirklich gut. Zum Satt-Essen lieber woanders hingehen. Adresse: Helgolandsgade 16.

NOMA: Gilt als eines der besten Restaurants der Welt. Wow! Wir waren nicht drin, aber vielleicht interessiert es einen Feinschmecker unter den Leserinnen und Lesern. Falls ja: Am besten ein paar Wochen vorher reservieren. Adresse: Strandgade 93. Weiter unten gibt es ein Video mit einem Einblick ins NOMA.


Kopenhagen: Hotel Insidertipp

Das Andersen Boutique Hotel Kopenhagen bietet alles, was der Reisende braucht. Zudem liegt es unschlagbar zentral am Hauptbahnhof. Hier geht’s zum ausführlichen Artikel über das Andersen Hotel.


Copenhagen Card

Mit der Copenhagen Card (CPH Card) kann man viele Museen, Ausstellungen, Schlösser und andere Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen kostenlos besichtigen. Außerdem kann man mit ihr das öffentliche Verkehrsnetz benutzen und bekommt einen 20%-Rabatt bei teilnehmenden Cafes, Restaurants und bei der Hafenrundfahrt. Es gibt die Copenhagen Card für 24, 48 und 72 Stunden. Die Karte ist an eine Person gebunden und kann nicht übertragen werden. Eine 24-Stunden-Karte kostet 48 Euro, Kinder bezahlen 25 Euro (Achtung: Ab 1. April 2016 werden die Preise erhöht). Am besten einmal grob durchrechnen, ob sich das lohnt. Die Copenhagen Card gibt es zum Beispiel am Bahnhof, Flughafen, Touristen-Informationen und manchen Hotels. Mehr Infos zur Copenhagen Card.

Kopenhagen: gut zu wissen.

>>Dänemark gehört zur EU, hat aber nicht den Euro, sondern Kronen. Das macht aber nichts, denn man kann nahezu überall mit Kreditkarte bezahlen.

>>Im Gegensatz zu Deutschland werden die Original-Filme im Fernsehen meistens nicht synchronisiert, sondern bekommen dänische Untertitel. Das führt dazu, dass die Dänen sehr gut Englisch sprechen.

>>Kopenhagen ist eine sehr teure Stadt. Spätestens beim Essen wird man das merken. Das sollte man vorher in seine Reisekasse einplanen.

>>Die Vorwahl von Dänemark nach Deutschland ist 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041

>>Für Briefe und Karten ins Ausland schreibt man ein „A“ neben die Briefmarke (bedeutet: Prioritaire). In der Post gibt es dafür blaue Aufkleber.

>Notruf: 112, an öffentlichen Telefonzellen braucht man dafür kein Geld einwerfen.

>Deutsche Botschaft, Stockholsgade 57, Telefon: 35 45 99 00

>Österreichische Botschaft, Sölundsvej 1, Telefon: 39 29 41 41

>Schweizer Botschaft: Amaliegade 14, Telefon: 33 14 17 96

>Klima: Das Wetter kann schnell umschlagen. Gerade noch schönster Sonnenschein, schon folgt Regen. Ein Regenschirm macht Sinn.


Hast Du Tipps und Anmerkungen? Hinterlasse gerne einen Kommentar.

Hier geht die Reise weiter.

8 Kommentare

  1. Wonderful, comprehensive overview of one of the world’s premier cities. Thank you for all your work and insights. I been to Copenhagen before but I look forward to exploring it once again with your insights in mind. Thank you and Cheers!

  2. Hallo Phillip,

    wow, das sind ja zahlreiche Infos! Obwohl ich in Hamburg wohne, habe ich es noch nicht nach Kopenhagen geschafft. Leider! Bisher schrecken mich die Preise noch ab.
    Aber mit dem Tipp für den Käsekuchen-Spot hast du mir auf jeden Fall einen weiteren Pluspunkt genannt. Mal schauen, wann ich es dorthin schaffe.

    Liebe Grüße
    Sonja

  3. Hallo Philipp,
    ein wirklich sehr toller Artikel! Für mich geht es in zwei Wochen nach Kopenhagen und ich freue mich durch diesen Artikel nun noch mehr darauf. Sehr interessant und informativ geschrieben, zudem sehr gute Tipps dabei. Da packt mich die Reiselust umso mehr!
    Liebe Grüße, mach weiter so,
    Mimi

  4. Hallo Mimi,
    vielen Dank, das freut mich 🙂
    Ich wünsche Dir einen großartigen Aufenthalt in dieser wundervollen, charmanten Stadt.
    Liebe Grüße,
    Philipp

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