Liquidrom: dem Stress davonschweben

„Liquidrom Berlin, urabane Badekultur“ steht auf dem Plakat vor dem Eingang. Was bedeutet das? Ein Selbstexperiment.

Millionen Autos, Millionen Termine, Millionen Menschen. Krawatten werden geknotet, Handys gezückt, Notebooks aufgeklappt. Willkommen in der Hauptstadt. Nimm dir schnell einen Kaffee und dann husch, husch ins nächste Meeting. Berlin gleicht einem Ameisenhaufen mit 3,5 Millionen Einwohnern. Zeit ist Geld, Stress Alltag. Inmitten dieses Trubels, sozusagen im Auge der Orkans, steht das Gegenteil von Berlin: das Liquidrom. Ein Tempel der Ruhe und der Entspannung. Und nebenbei der dritte Veranstaltungsort im Tempodrom, dem großen Bruder.

Liquidrom Berlin: der Salzwasserpool

Hauptattraktion des Liquidroms ist ein Wasserbecken, dessen stylische Architektur sich gut in einem James Bond Film machen würde. Das Becken hat einen Durchmesser von 13 Metern und ruht unter einer hohen Betonkuppel, die nur eine einzige, kreisrunde Öffnung aufweist. Und zwar am höchsten Punkt der Kuppel. Der erste Kontakt mit dem 4%igen Salzwasser ist angenehm warm. Das Salz sorgt dafür, dass man – wie im Toten Meer – nicht untergeht. Damit das leichter fällt, gibt es Schaumstoff-artige Schlangen, die man zum Beispiel unter seinen Kopf klemmen kann. Für einen Sonntag Mittag hält sich der Ansturm in Grenzen: Etwa 14 Badegäste treiben friedlich umher. Später erfahre ich, dass draußen unangemeldete Gäste warten. Das Liquidrom lässt offenbar nur soviele Gäste herein, wie die angenehme Atmosphäre verkraften kann. Insgesamt finden im Liquidrom Berlin rund 150 Gäste Platz.

Liquidrom Berlin
Liquidrom Berlin

Liquidrom Berlin: die Entdeckung des Schwebens

Ich breite mich waagerecht auf dem warmen Wasser aus und – schwebe. Mein Kopf ist bis zum Haaransatz unter Wasser. Langsame Elektrobeats mit orientalischen Einflüssen dringen unter Wasser an meine Ohren. An der Decke tanzen Lichtreflexe wie kleine Wellen hin und her. Ab und zu ändern sie auch ihre Farbe. Als ich mit der Zunge kurz über die Lippen fahre, bemerke ich einen dezenten Salzgeschmack. Ich drücke eine Hand unter Wasser, wo es schön warm ist – aber sie widersetzt sich und steigt wieder nach oben. Interessant. Die Luft ist nicht kalt, aber nach einiger Zeit fühlt sich die Haut unter Wasser wärmer aufgehoben.

Der Atem ist gleichmäßig, das Herz schlägt ruhig. Gedanken kommen, sagen guten Tag – und fließen weiter. „Nirwana“ nennen die Buddhisten den Zustand, wann man die Welt und das Ego plötzlich nur noch als Beobachter wahrnimmt. Ich würde nicht soweit gehen, dass man diesen Zustand hier erreicht, aber eine meditative Ruhe kann man sich vom Tempodrom Berlin durchaus versprechen. An der Inneneinrichtung der Kuppel haben Minimalisten ihre helle Freude. Es gibt nichts. Nur eine Uhr zieht einsam ihre Kreise. Man kann erstaunlich lange vor sich hinschweben und sich auf die faule Haut legen – sie wird lange nicht runzelig.

 

Liquidrom Berlin: Welche Wellness darf’s denn sein?

Doch die Kuppelhalle mit dem Salzwasserpool ist nicht die einzige Attraktion der Therme. Es gibt viel zu entdecken:

  • Finnische Sauna und Dampfbad
  • Omm-Klangbecken
  • Himalaya Salzsauna
  • Japanisch inspirierter Außenbereich
  • Heißwasser-Onsenpool
  • Kelo Panorama Sauna
  • diverse Massagen
  • und eine Bar, an der man sich stärken kann (Snacks, Kuchen, Gerichte etc.)

Inspiriert vom großen Bruder Tempodrom hat auch das Liquidrom Berlin außergewöhnliche Veranstaltungen im Programm. So gibt es zum Beispiel eine lange Vollmondnacht bis 3 Uhr nachts mit meditativen Klängen. Eine „Nacht der Lichter“, eine „Unterwasserlesung mit Anne Müller“ und eine „Electronic Night“ mit DJ. Hier sind aktuelle Veranstaltungen aufgelistet.

Fazit: Ein wunderbar entspannendes Erlebnis, das man einmal erlebt haben sollte.

Tipps und Infos für das Liquidrom Berlin

  • Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag von 9 bis 1 Uhr, bei Events entsprechend der Infos.
  • Adresse: Möckernstraße 10, 10963 Berlin, beim Tempodrom (siehe Lageplan unten)
  • Das Liquidrom sollte man am Wochenende möglichst früh besuchen. Als wir mittags aus dem Liquidrom kamen, gab es einige Wartende im Empfangsbereich. Um eine Überfüllung zu verhindern wird offenbar nur eine bestimmte Anzahl Gäste hereingelassen.
  • Die Anzahl der Liegen ist überschaubar. Gut, wenn man eine Liege in der erste Reihe findet. Liegen mittendrin stehen dicht an dicht. Das ist nicht optimal. Laut „Spa-Knigge“ darf man Liegen nicht besetzen. Ob sich jeder daran hält, ist eine andere Frage…
  • Am Empfang bekommt man einen gelben Chip, so klein wie ein Euro. Diesen Chip steckt man in einen Schlüssel, der an freien Schließfächern hängt. Hier kann man seine Sachen und Wertgegenstände einschließen. Jeder Schlüssel hat ein Band, das man sich wie eine Uhr um das Handgelenk befestigen kann. Mit dem Chip kann man an der Bar bezahlen. Die Rechnung wird auf dem Chip gespeichert. Beim Auschecken begleicht man dann die Rechnung.
  • Handtücher, Bademantel und Flip Flops kann man am Empfang gegen eine Gebühr ausleihen.
  • Hier geht es zur Tarifübersicht
  • Hier geht es zu den Liquidrom Gutscheinen
  • Eigene Speisen und Getränke darf man nicht mitnehmen. Dafür gibt es die Bar.
  • Handys und Fotoapparate müssen draußen bleiben.
  • Laute Gespräche und Telefonate sind unerwünscht.
  • Im großen Klangbecken trägt man Badekleidung, im Saunabereich ist Adamskostüm angesagt.


Fotos: Liquidrom, Tempodrom-Foto: WowPlaces. Wir bedanken uns für die Einladung und schweben gern mal wieder vorbei.


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Ein Kommentar

  1. Interessante Architektur. Fast wie die Therme in Bad Aibling in Bayern.
    Ich denke, wenn ich das nächste mal in Berlin bin, schaue ich mir das mal an.
    Grüße aus München
    Max

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