Warschau: unterschätzte Weltstadt

Warschau-Reiseführer vom Reiseblog WowPlaces

Während man im Westen noch das alte Warschau im Kopf hat, ist die Hauptstadt Polens schon 10 Jahre weiter. Sicher: Es gibt sie noch, die grauen Ostblockbauten. Aber inzwischen sind auch moderne Wolkenkratzer und interessante Architekturideen dazugekommen. Die westlichen Marken haben die 1,7 Millionen Einwohner längst für sich entdeckt und die City mit ihren Logos in Besitz genommen. Marks & Spencer, Zara, C&A, Coca-Cola, Bosch und Mercedes-Benz zeigen Flagge. Sogar Ferrari und Louis Vuitton sind mit einem Store vertreten. Die Regale im Supermarkt oder im Rossmann-Store sind genauso überladen wie in Deutschland. Mangel leiden und Schlange stehen? Diese Zeiten sind längst vorbei.

Auf diese Weise ist eine spannende Mischung entstanden zwischen Betonbauten und Hightech-Türmen, zwischen traditionsreichen Schlössern und innovativen Museen, zwischen grünen Parks und grauem Verfall. Zudem ist die Stadt bei Weitem nicht so stark von Touristen überlaufen wie etwa Rom, Barcelona oder London. Die Metropole ist jung, aufgeschlossen und quicklebendig. Kein Wunder, dass Google eines von zwei europäischen Campus-Gebäuden in Warschau eröffnet. Kurzum: Ein Besuch in Warschau war noch nie so überraschend und attraktiv wie heute.

Warschau: Anreise

In 5 Stunden und 40 Minuten düst der Zug von Berlin nach Warschau zum Hauptbahnhof Warszawa Centralna. Eurobus braucht etwas mehr als 9 Stunden. Schneller geht’s mit dem Flugzeug. Airberlin zum Beispiel fliegt in rund einer Stunde zum Warsaw Chopin Airport. Klare Sache: Wir nehmen das Flugzeug.

Als wir aus dem Ankunftsbereich kommen, gehen wir geradeaus durch und kaufen an einem Schalter zwei Tickets für den Bus Nummer 175 (2 x Single Transfer Ticket / Zone 1, Bilet Jednorazowy Przesiadkowy, Strefa 1). Hier gibt es übrigens auch Geldautomaten, an dem man mit der Karte Zloty abheben kann (grober Richtwert: 1 € = 4 Zloty). Draußen einmal über die Straße zur Haltestelle – und da kommt auch schon der Bus. Eine knappe halbe Stunde später sind wir im Stadtzentrum. Ein Ticket kostet 4,40 Zloty, also etwas mehr als einen Euro.

Tipp: Im Bus gibt es gelbe Automaten, an denen Du ebenfalls Tickets kaufen kannst. Per Touchscreen kann Du als Sprache „Deutsch“ einstellen. Leider sind manche Touchscreens fehlerhaft, so dass Du schon etwas Glück haben musst. An den Automaten kannst Du mit Zloty oder mit Karte zahlen. Die Tickets gelten für 75 Minuten.

Orientierung: Weiter unten im Artikel habe ich für Dich eine Karte eingefügt, auf der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten eingetragen sind.

Erster Aussichtspunkt: Kulturpalast

Einen großartigen Überblick über Warschau bekommt man auf dem Kulturpalast im Stadtzentrum (Pałac Kultury i Nauki). Der Wolkenkratzer wurde von 1952 bis 1955 im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet und erinnert an New York bzw. an Gotham City. Das Eintrittsticket bekommt man gleich hinter dem Eingang (Ticketpreis: 20 Zloty).

Der Weg zu den Aufzügen sieht aus, als sei er eins zu eins aus dem Empire State Building kopiert worden. Allerdings mit dem Unterschied, dass er nicht überfüllt ist. Als wir Sonntags nach oben fahren, ist der Gang gerade menschenleer. Im Aufzug selbst sitzt eine ältere Dame, die die Knöpfe bedient. Warum eigentlich? Auf einen Kopf kann man doch selbst drücken. Dazu muss man wissen, dass solche Jobs Tradition haben. Früher, als es noch keine Fahrkartenautomaten gab, saßen zum Beispiel in jeder Straßenbahn Angestellte, die die Tickets persönlich verkauft haben. Der Aufzug rast so schnell nach oben, dass es in meinen Ohren knackt – ganz so, als würde ich im Flugzeug sitzen. Schon nach wenigen Sekunden sind wir im 30. Stock auf der 114 Meter hohen Aussichtsplattform.

Das höchste Gebäude Polens

Noch heute ist der Kulturpalast mit insgesamt 237 Metern Höhe und 42 Etagen das höchste Gebäude Polens. Ursprünglich wurde das Geschenk Stalins auch nach ihm benannt und hieß „Josef-Stalin-Kultur-und-Wissenschaftspalast“. Die Polen nannten ihn „Stalinstachel“ oder auch „Stalins Rache“. Als schönster Ort in Warschau galt der Palast – ganz einfach aus dem Grund, weil es der einzige Ort ist, von dem aus man den Palast nicht sehen muss. Der russische Architekt Lew Rudnew soll angeblich durch Polen gereist sein, um Inspiration für das Bauwerk zu sammeln. Doch je näher man sich mit dem Kulturpalast beschäftigt, desto mehr erinnert er an das Empire State Building. Sogar die Souvenirs im Shop sehen aus wie in New York.

Die Aussicht nach allen Seiten ist wirklich sehenswert und verblüfft durch die zahlreichen modernen Wolkenkratzer. Es gibt ein Cafe, in dem man sich stärken kann. An den Wänden informieren Tafeln über Sehenswürdigkeiten Warschaus.

Der Kulturpalast in Warschau
Der Kulturpalast in Warschau

Zweiter Aussichtspunkt: Taras widokowy

Taras widokowy heißt nichts anderes als „Aussichtsterrasse“. Sie befindet sich auf einem Turm der Kirche St. Anne in der Altstadt. Das Ticket kostet 5 Zloty. Nach oben führt eine Treppe, die man nach einigen Minuten bezwungen hat. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Marktplatz, die Altstadt, das königliche Schloss und das Weichselufer mit dem Stadtteil Praga, wo Google seinen Campus errichtet.

Dritter Aussichtspunkt: Marriott Hotel Warsaw

Von der Panorama Sky Bar im 40. Stock des Marriott Hotels Warschau aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt und insbesondere auf den Kulturpalast – zumindest theoretisch. Praktisch ist es so, dass das Marriott Hotel die Bar gern mal vermietet und es sich dann um eine geschlossene Veranstaltung auf der ganzen Etage handelt. Es empfiehlt sich also, vorher anzurufen (+48 22 630 7435).

Warschau: die Altstadt

Vom Aussichtspunkt Taras widokowy aus kann man über den Schlossplatz bequem weiter in die Altstadt spazieren. Sie ist das historische Zentrum der Stadt, von hier breitete sich Warschau nach allen Seiten aus. Besonders interessant ist die Sigismundssäule auf dem Schlossplatz (Zygmunt-Säule, Kolumna Zygmunta III Wazy). Sie wurde 1644 von König Wladyslaw IV. Wasa zur Erinnerung an seinen Vater Sigismund erreichtet, der Warschau 1596 zur Hauptstadt Polens ausgerufen hatte (vorher: Krakau). Auf der 22 Meter hohen Säule steht die zweieinhalb Meter hohe Statue des Königs, ein Kreuz in der einen, ein Säbel in der anderen Hand. Das Kreuz steht für die enge Verbindung zur katholischen Kirche, die traditionell in Polen besteht. Auch heute noch hat die Sigismundsäule eine hohe Bedeutung in der Stadt: Einem Brauch nach soll das erste Date nämlich an der Säule verabredet werden.

Vor Taras widokowy steht eine ganz besondere Bank: Sie ist in der Mitte eingeknickt. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre sie demoliert worden, aber tatsächlich handelt es sich um einen kleinen Gag für Fotografen.

Was wäre der Schlossplatz ohne Schloss? Das Warschauer Königsschloss war bis ins 18. Jahrhundert Sitz der polnischen Könige. Es ist nicht unbedingt mit Schloss Versailles zu vergleichen, aber durchaus imposant und prachtvoll. Als wir auf dem Platz in einem der schönen Cafes sitzen, fragen britische Touristen unmittelbar vor dem Schloss, wo denn das Schloss sei. Ein Fettnäpfchen, das bei den Warschauern für Stirnrunzeln sorgt. Die Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Truppen nahezu vollständig zerstört. Von 1949 bis 1955 wurde sie wieder aufgebaut. Das ganze Land musste zwangsweise seinen Beitrag dazu leisten. Seit 1980 ist die Altstadt Warschaus UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Königsweg in Warschau

Am Königsschloss beginnt der Königsweg. Er führt in südlicher Richtung bis ins 10 km entfernte Wilanow zum Palast von König Jan III. Sobieski. Damit ist der Königsweg einer der längsten Repräsentationsstraßen der Welt. Vier km entfernt liegt der Lazienki-Park.

Geht man von Taras widokowy am Schloss vorbei und wendet sich dann nach links, gelangt man zum Marktplatz. Hier steht die Warschauer Sirene, die kämpferische Wappenfigur der Stadt (errichtet 1855). Weiter geht es durch die Barbakane, ein Verteidigungswerk, in den hinteren Teil der Altstadt. Läuft man weiter, gelangt man zum Flussufer der Weichsel. Hier steht eine Statue von Mehrfach-Nobelpreisträgerin Madame Curie, auf die das Wort „radioaktiv“ zurückgeht und die mit ihrem Mann die Elemente Radium und Polonium entdeckt hat.

Warschau: Flussufer der Weichsel

Als wir in Warschau sind, findet am Flussufer der Weichsel ein großes Festival statt (Wianki, das heißt soviel wie Blumenkranz). Unmittelbar am neu gestalteten Ufer spielt eine Jazzband und es gibt Stände mit polnischen Spezialitäten. Auf der Weichsel fahren einige Boote, auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Strandabschnitt mit Sand. Wirklich schön hier!

Warschau: Innenstadt

Auf dem Weg in die nördlich gelegene Altstadt kommt man auf dem Königsweg an zahlreichen Cafes, Shops und Restaurants vorbei. Warschau hat viele Kirchen und ist bunter, als man denkt. Auf dem Weg passiert man unter anderem auch die Universität und den Präsidentenpalast, ein Stadtschloss aus dem 17. Jahrhundert. Politisch ist es in Polen gerade angespannt. Die EU kritisiert, Polens Regierung würde die Gewaltenteilung zwischen Regierung, Parlament und Justiz aufweichen.

Warschau: Chopin

Frederic Chopin gehört zu den berühmtesten Persönlichkeiten Polens. Entsprechend hoch ist seine Präsenz in der Stadt. Immer wieder fallen uns in Warschau Chopin-Bänke ins Auge, die auf Knopfdruck ein Werke des Pianisten und Komponisten zum Besten geben. Tolle Idee! (Und hier funktioniert sogar die Technik.)

Wer sich näher über Frederic Chopin informieren möchte, der sollte das Chopin Museum besuchen. Tipp: Bevor Du das Museum betreten kannst, musst Du Dein Ticket im Office kaufen (22 Zloty), das links neben dem Chopin-Shop liegt. Diese Regelung ist etwas umständlich, denn nahezu alle Besucher spazieren natürlich erst einmal ins Museum hinein, werden dann aufgeklärt, dass es hier gar keine Tickets gibt, müssen dann ins Office und anschließend wieder zurück ins Museum.

Das Museum ist sehr modern, multimedial und ansprechend gestaltet. Manchmal erinnert es sogar an ein Raumschiff. Auf Displays flimmern Bilder und Videos, dazu gibt es Erklärungen in verschiedenen Sprachen – auch auf Deutsch. Die Besucher bekommen eine Chipkarte, mit der sie interaktiv Informationen auswählen können. Das Museum ist gut gemacht. Wie schon erwähnt gibt es Schwächen bei der Technik, die an manchen Punkten nicht verfügbar ist. Besonders interessant ist der Abschnitt über die Reisen Chopins, die ihn auch nach Berlin, Dresden, Wien, Prag und Paris geführt haben. Verrückt: Sogar eine original Haarlocke und eine Nachbildung von Chopins Hand sind ausgestellt.

Chopin-Konzerte in Warschau.

Chopin-Konzerte: Seit 40 Jahren finden jeden Sonntag von Mitte Mai bis Mitte September Klavierkonzerte statt (um 12 und um 16 Uhr). Und zwar beim Chopin-Monument im Königspark. Das Chopin Monument von Waclaw Szymanowski gibt Rätsel auf und ist schwer zu verstehen. Was soll das darstellen? Chopin und eine Hand? Tatsächlich soll das Jugendstildenkmal den Künstler unter einer masowischen Weide zeigen, die sich im Wind biegt. Hättest Du das erkannt? Ich nicht.

Warschau: Łazienki Park

Ein wunderschöner, riesiger Park aus dem 17. Jahrhundert, in dem sich nicht nur das Chopin Monument befindet. Sehenswert sind auch die Gebäude um den Lazienki-See wie etwa der Palast auf dem Wasser, das Theater auf der Insel und das Sobieski-Denkmal. Die Grünanlage ist im Barockstil angelegt, aber es gibt immer wieder chinesische Elemente, denn das war im 17. Jahrhundert angesagt. Tipp: Unbedingt Nüsse für die zahmen Eichhörnchen mitbringen, dann fressen sie Dir aus der Hand.

Der Palast auf dem Wasser (Lazienki-Palast) wurde von 1772 bis 1793 auf einer künstlichen Insel auf dem See errichtet. Die Insel ist durch zwei Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden. Du kannst Dich mit kleinen Booten über den See fahren lassen, vom Festland aus siehst Du aber genauso viel.

Das Theater (Teatr na Wyspie) ist zweigeteilt: Die Bühne steht auf einer künstlichen Insel während die Zuschauer wie in einem antiken, griechischen Rundtheater auf dem Festland sitzen. Auf dem Wasser zwischen Bühne und Zuschauern wurden früher Seeschlachten nachgestellt.


Warschau: Grabmal des Unbekannten Soldaten

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1923 vor dem Sächsischen Palais und dem angrenzenden Sächsischen Garten am Pilsudski-Platz ein Grabmal errichtet (Grób Nieznanego Żołnierza). Der Ort wurde deshalb gewählt, weil das polnische Kriegsministerium damals hier angesiedelt war. Das Grabmal des Unbekannten Soldaten soll an die gefallenen, unbekannten polnischen Soldaten erinnern, die im Ersten Weltkrieg und im polnisch-sowjetischen Krieg im Kampf um die Freiheit Polens gefallen sind.

Der zentrale Gedenkstein ist eingerahmt von ewigen Flammen und weiteren Gedenksteinen mit Namen und Daten von Schlachten. Auf der Rückseite befinden sich zwei Stahlgitter mit Symbolen der höchsten polnischen Militärorden (Virtuti Militari und Krzyż Walecznych). Wir hatten Glück, denn kaum waren wir eingetroffen, begann auch schon der Wachwechsel (siehe Video).

Warschauer Aufstand

Der Warschauer Aufstand bezeichnet die Erhebung der Polnischen Heimatarmee gegen die deutschen Besatzer in Warschau ab dem 1. August 1944. 63 Tage wütete der Kampf, bevor die Widerstandskämpfer kapitulierten. Radio Moskau hatte die Polen in Warschau zum Widerstand aufgerufen. Umso dramatischer erschien es, dass die Rote Armee den Aufständischen nicht zu Hilfe kam. Man habe nichts vom Aufstand gewusst, hieß es später vom Militär. Bis heute sorgt die Rolle der Roten Armee für hitzige Diskussionen.

Die deutschen Truppen begingen grausame Massenmorde – nicht nur an Soldaten, sondern auch an der Zivilbevölkerung. Für Stirnrunzeln sorgte der ehemalige deutsche Bundespräsident Roman Herzog, als er in einer Rede den Warschauer Aufstand von 1944 mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 verwechselte. Das Denkmal (Pomnik Powstania Warszawskiego) befindet sich auf dem Krasinski-Platz vor dem Obersten Gericht. Es wurde 1989 enthüllt.

Warschauer Ghetto-Ehrenmal

Wenn man vom Warschauer Ghetto-Ehrenmal spricht, denkt man wohl fast immer an die elf Meter hohe Stein-Stele mit einer Skulpturgruppe aus Bronze in der Mitte. Sie wird flankiert von zwei bronzenen Menorahs, das sind siebenarmige Leuchter, ein Symbol des Judentums. Dabei vergisst man das erste Ehrenmal, das zwei Jahre zuvor – also 1946 – enthüllt worden war. Es besteht aus einer schlichten runden Steinplatte und wurde auf den Trümmern des Ghettos errichtet. Weltweite Aufmerksamkeit erhielt die Skulpturgruppe durch den historischen Kniefall Willy Brandts 1970, für den er später mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler schrieb rückblickend dazu in seinen Erinnerungen:  „Immer wieder bin ich gefragt worden, was es mit dieser Geste auf sich gehabt habe. Ob sie etwa geplant gewesen sei? Nein, das war sie nicht. Meine engen Mitarbeiter waren nicht weniger überrascht als jene Reporter und Fotografen, die neben mir standen, und als jene, die der Szene ferngeblieben waren, weil sie »Neues« nicht erwarteten. […] Ich hatte nichts geplant, aber Schloß Wilanow, wo ich untergebracht war, in dem Gefühl verlassen, die Besonderheit des Gedenkens am Ghetto-Monument zum Ausdruck bringen zu müssen. Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.“

Warschau: Wilanow

Wilanow ist ein kleiner Stadtbezirk im Süden von Warschau. Der Name leitet sich vom italienischen „Villanova“ ab. Berühmt ist Wilanow durch das Palais Wilanow, das von 1677 bis 1679 für den polnischen König Jan III. Sobieski errichtet worden ist. Das Palais wird mit seinem weitläufigen, gepflegten Schlosspark als polnisches Versaille bezeichnet. Der Palast selbst hat eine umfangreiche Kunstsammlung zu bieten. Bei schönem Wetter ist ein Ausflug sehr zu empfehlen, die Anlage ist wunderschön. Ticket: 25 Zloty (20 Zloty Museum, 5 Zloty Park).

Warschau: Zlote Tarasy Einkaufszentrum

Zlote Tarasy bedeutet „Goldene Terrassen“. Das Einkaufszentrum in der Innenstadt zieht die Blicke besonders durch die spektakuläre Glasdachkonstruktion auf sich. Hier findet man alles, was man braucht – oder zu brauchen glaubt. In nahezu jedem Shop verheißen „SALE“-Schilder Schnäppchen. Aber leider muss man feststellen, dass die Preise überwiegend alles andere als günstig sind. Die Zlote Tarasy wurden 2007 eröffnet und gelten als das teuerste Bauprojekt in Warschau im 21. Jahrhundert. Die Shops innen sind auch nicht anders als in Berlin oder einer anderen deutschen Großstadt. In der obersten Etage drängen sich Fast Food Ketten. Wirklich aufregend wird Zlote Tarasy durch das Design des Glasdachs.

Tipp: Die Zlote Tarasy sind ein guter Ort, um sein Handy wieder aufzuladen. Dazu muss man auf eine Art Fahrrad steigen, sein Handy anschließen und in die Pedale treten. So erzeugt man Strom für das Smartphone.

Großes Idol in Warschau: Lewandowski
Großes Idol in Warschau: Lewandowski

Warschau: Essen

Oh ja, jetzt kommt ein ganz besonders interessantes Thema. Das polnische Essen ist reichhaltig und lecker. Hier einige Empfehlungen für die polnische Küche.

Specjaly Regionalne Restaurant
Traditionelles polnisches Restaurant mit freundlichem Service und ausgezeichnetem polnischen Essen. Empfehlung: Bigos oder Pierogi. Das polnische Bier ist ebenfalls empfehlenswert.
Öffnungszeit: 12 bis 23.30 Uhr
Adresse:
Warszawa, ul. Nowy Świat 44, Tel. +48 662 254 215
restauracja@specjalyregionalne.pl
Website: Specjaly Regionalne Restaurant

So lecker kann man in Warschau speisen.
So lecker kann man in Warschau essen.

Boruta Cafe und Restaurant
Das Boruta ist kein Cafe, sondern ein Riesenspaß! Man sitzt draußen auf Bänken und wippt mitsamt dem Tisch wie auf einer Schaukel hin und her (siehe Video). Die Getränke auf dem Tisch wippen dabei nicht mit, keine Sorge. Dazu gibt’s mit etwas Glück und bei schönem Wetter Live-Musik von Musikanten, die nur einen Steinwurf entfernt auf einer Bank sitzen. Super, unbedingt vorbeischauen!
Adresse: ul. Freta 38, 00-227 Warszawa, Telefon: (22) 831 61 97, rezerwacja@restauracja-boruta.com.pl, Website: Boruta Restaurant

 

Zapiecek Restaurant

So traditionell, dass die Bedienungen sogar polnische Tracht tragen. Das Essen schmeckt sehr lecker, der Service ist ausgezeichnet. Kein Wunder, dass sich eine Schlange vor dem Zapiecek bildet und die Plätze begehrt sind. Im Sommer kann und sollte man draußen sitzen. Tipp: Taschendiebe könnten sich im Vorbeigehen das Handy auf dem Tisch schnappen. Also lieber einstecken. Adresse: Krakowskie Przedmieście 55. Website: Zapiecek

Wer es gerne edel und außergewöhnlich liebt, der sei auf das Senses und das Atelier Amaro verwiesen, die beide kürzlich mit einem Michelin Stern ausgezeichnet worden sind.

Als Kult gelten die Milchbars, ein Überbleibsel aus dem Ostblock. In diesen schlicht eingerichteten Restaurant-Kantinen gibt es polnische Gerichte. „Ein Stück echtes Polen, das sich auch der Besucher nicht entgehen lassen sollte“, sagt ein Reiseführer. Erstaunlich, mir hat es nicht gefallen und ich war nach fünf Sekunden wieder draußen, was wohl auch an der stickigen Luft lag. Probiere es einfach selbst aus, die Milchbars sind Geschmackssache.


Warsaw Fashion Street

Nur einen Steinwurf von unserer Unterkunft entfernt fand die Warsaw Fashion Street statt. Hier einige Eindrücke davon.


Warschau: Unterkunft/Hotel/Apartment

Zentral gelegen und in jeder Hinsicht empfehlenswert ist das Mamaison Residence Diana Warsaw. Hier geht es zum Bericht darüber.


Hier geht die Reise weiter.

5 Kommentare

  1. sehr interessant und aufschlußreich, eine anscheinend tatsächlich unterschätzte Stadt. Macht Lust auf einen Besuch.
    Weiterhin gute Reise und Berichte.

  2. Hallo Philipp,
    Deinen Bericht habe ich mit viel Interesse gelesen. Ich selber bin lizenzierter Stadtführer in Warschau, lebe und arbeite hier und bin somit täglich in der Stadt unterwegs. Mir gefällt vor allem, dass Dein Bericht wirklich realitätstreu ist. Als Stadtführer und Blogger aus Warschau fühle ich mich in der Pflicht ein paar kleine Hinweise zu hinterlassen.

    —– Der Architekt des Kulturpalastes ist tatsächlich durch Polen gereist, um sich von der polnischen Architektur inspirieren zu lassen. So kann man Elemente der Tuchhallen in Krakau auf den Spitzen des Kulturpalastes wiedererkennen.
    —– Die masowsche Weide unter der Chopin sitzt, sieht von der Nordseite aus wie seine sehr dünnen und knochrigen Finger. Das soltle ein Symbol sein der engen Verbindung zwischen Chopins Musik und seiner Herkunft – also der polnischen Provinz.
    —– Der Lazienki-Park in seiner heutigen Form wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt, also im klassizistischen Stil. Alles, was aus China kam, war damals tatsächlich sehr in Mode.
    —- Die sonntäglichen Chopin-Konzerte finden sogar schon seit 1959 statt.
    —– Das Grab des Unbekannten Soldaten soll an alle Unbekannten Soldaten erinnern, also auch an die, die schon im 10. Jahrhundert für die Rzeczpospolita gefallen sind.

    Ich hoffe, dass mein Kommentar etwas helfen kann. Ansonsten lade ich auf meinen Blog http://www.meinwarschau.com ein. Natürlich bin ich immer für eine persönliche Stadtführung zu haben 🙂

  3. Hallo Antoni,
    danke für Deinen Kommentar und Deine Hinweise.
    Warschau hat mir gut gefallen, da hast Du sicher eine gute Wahl getroffen, Dich hier niederzulassen. Weiterhin viele spannende Erlebnisse in Warschau!
    Liebe Grüße,
    Philipp

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