Die siebenfarbige Erde auf Mauritius

Die siebenfarbige Erde (7 coloured earths) gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Mauritius und ist ein weltweit einzigartiges Naturphänomen. Was es damit auf sich hat und ob sich der Ausflug zu dieser Sehenswürdigkeit lohnt, erfährst Du in unserem Reisebericht.

Umsonst gibt es die siebenfarbige Erde nicht. 150 Rupien pro Person, also rund 3,80 Euro müssen wir am Eingang bezahlen, dann dürfen wir passieren. Ein schmaler Weg führt uns durch einen dicht bewachsenen Tropenwald. Mauritius gehört zu Afrika – das merkt man auch an den Temperaturen. Gut, dass ich vor der Abfahrt mein Insektenspray benutzt habe, sonst wäre ich jetzt ein Festmahl für die kleinen Blutsauger, die ab und zu durch die Luft schwirren.

Nach wenigen Metern lichtet sich der Wald und wir treten aus dem Schatten der dichten grünen Bäume und Sträucher heraus in die pralle Sonne. Vor uns erstreckt sich eine weite freie Fläche, die „siebenfarbige Erde“ genannt wird. Oder auch „Terres des Couleurs“  beziehungsweise „Seven coloured earths“, wie die Einheimischen wahlweise auf Französisch oder Englisch sagen.

Die siebenfarbige Erde auf Mauritius

Wir blicken auf eine Hügellandschaft, die mehrere Farbabstufungen aufweist. Die Farben verlaufen mit fließenden Übergängen, sind mal schwarz, mal braun, rötlich, orange, gelblich, blau und lila. Ich glaube, welche Farbnuancen man wahrnimmt, hängt auch vom Wetter und dem Sonnenlicht ab. Der Name „siebenfarbige Erde“ täuscht, denn was wir hier sehen, ist gar keine Erde, sondern Lavagestein und Ton. Das Ganze erinnert an eine Mondlandschaft. Oder an ein riesiges Kunstwerk, das von einem Holzzaun umrahmt wird.

Woher die Farben kommen? Die Rot- und Schwarztöne gehen auf Eisenoxid zurück, die violett-blauen Farbtöne auf Aluminiumoxid.

Ein Infoschild erklärt das Phänomen, das es weltweit nur ein einziges Mal gibt: eben hier auf Mauritius, im Südwesten der Insel, ganz in der Nähe des Dörfchens Chamarel. Die siebenfarbige Erde ist entstanden, indem Basalt-Lava in Tonminerale umgewandelt worden ist. Wind und Wetter haben dem Ton dann seine wasserlöslichen Elemente entzogen. Die Rot- und Schwarztöne stammen von Eisenoxid, die violett-blauen Farbtöne von Aluminiumoxid. Interessant ist, dass dieser unterschiedlich gefärbte Ton unmittelbar nebeneinander liegt. Ein bisschen schwer zu verstehen, aber schön anzuschauen.

Der Viewpoint der siebenfarbigen Erde

Die siebenfarbige Erde ist eingezäunt, damit die Touristen nicht darauf herumtrampeln. Und natürlich auch deshalb, damit sie nicht einfach so Souvenirs davon mitnehmen, sondern sie schön brav im Shop kaufen, der gleich rechts neben dem Eingang steht. Ein Wanderweg führt einmal um die siebenfarbige Erde herum. Wir steuern in der sengenden Hitze auf den Aussichtspunkt zu, der sich gegenüber vom Eingang befindet. „Der Viewpoint / Point de Vue“ ragt ein bisschen in die siebenfarbige Erde hinein und ist optimal geeignet, um Fotos zu schießen.

Wirklich viel passiert bei dieser Sehenswürdigkeit hier nicht. Die siebenfarbige Erde liegt still da und lässt sich geduldig fotografieren. Exotische Vögel sind zu hören, ab und zu düst ein kleiner Helikopter vorbei und zeigt Touristen die siebenfarbige Erde von oben. Die Anlage ist groß und wirkt gepflegt. Um die Artenvielfalt und den Wald auf der Insel Mauritius zu erhalten, läuft hier seit 2009 ein Programm der Mauritian Wildlife Foundation mit dem „7 Coloured Earth“ Management.

Die siebenfarbige Erde liegt umgeben von einem Tropenwald.
Die siebenfarbige Erde liegt umgeben von einem Tropenwald.
Die Gegend erinnert an Afrika. Eine interessante Sehenswürdigkeit für einen Ausflug auf der Insel.
Die Gegend erinnert an Afrika. Eine interessante Sehenswürdigkeit für einen Ausflug auf der Insel.
Das WiFi funktioniert zwar nicht, aber der Blogger ist trotzdem zufrieden.
Das WiFi funktioniert zwar nicht, aber der Blogger ist trotzdem zufrieden.
Die siebenfarbige Erde vom Eingang aus gesehen.
Die siebenfarbige Erde vom Eingang aus gesehen.
Grüne Idylle mit Vogelstimmen von allen Seiten.
Grüne Idylle mit Vogelstimmen von allen Seiten.
Im Souvenirshop kann man die siebenfarbige Erde kaufen und mit nach Hause nehmen.
Im Souvenirshop kann man die siebenfarbige Erde kaufen und mit nach Hause nehmen.
Der köstliche Geschmack von Rohöl.
Der köstliche Geschmack von Rohöl.

Cafe de Chamarel Mauritius

Wir laufen zum Souvenirshop. Ein Reagenzglas mit den farblichen Abstufungen der siebenfarbigen Erde kostet hier 250 Rupien, also etwa 6 Euro 30 Cent. Nicht gerade günstig für ein bisschen Ton. Außerdem gibt es hier den „Cafe de Chamarel Ile Maurice“. Unser Fahrer hat uns erzählt, das der Kaffee vor allem nach Deutschland exportiert wird (225 Rupien). Ich entscheide mich lieber für ein T-Shirt. Wie sich später herausstellen sollte ist das eine gute Entscheidung. Sprachprobleme gibt es nicht, die Einheimischen sprechen ausgezeichnet Englisch und Französisch.

Abschließend schauen wir beim Coffee Shop & Viewpoint / Coffe Shop & Point de Vue vorbei, der sich im Schatten eines riesigen Baums rechts vom Eingang befindet. Hier gibt es neben dem Kaffee auch Snacks und – für Blogger besonders erfreulich: free WiFi. Wir bestelle zwei Ristretto für je 60 Rupien und wir setzen uns mit zwei kleinen Pappbechern in den Schatten. „Cafe de Chamarel Mauritius Since 1967“ steht auf den Bechern. Ehrlich gesagt: Nach 1967 schmeckt es auch. Ich mag starken Espresso, aber diese Soße hat geschmacklich mehr Ähnlichkeit mit Rohöl. Mehr als ein halbherziges Nippen ist nicht drin.

Auch das free WiFi erweist sich als Reinfall, es funktioniert nicht. Ich erkundige mich bei der Kellnerin danach, aber sie meint nur, dass es gerade kaputt sei. Zum Glück funktioniert zumindest die siebenfarbige Erde ohne Strom und Internet. Ich werfe einen letzten Blick zurück auf das Phänomen. Schon seltsam, was die Natur hier zusammengetragen hat. Bis heute ist nicht bis in alle Einzelheiten geklärt, wie die siebenfarbige Erde entstanden ist. Vielleicht ist das aber auch ganz gut so. Das lässt Raum, der die Sehenswürdigkeit noch interessanter macht.

Weitere Infos.

Öffungszeiten:
Täglich von 9:00- 17:00 Uhr

Eintrittspreis:
150 Rupies

Parken:
Ein großer, befestigter Parkplatz befindet sich vor dem Eingang

Nicht verpassen:
Auf dem Gelände gibt es auch einige Schildkröten.

Hier geht die Reise weiter.

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