Gärten der Welt: 12 Naturwunder

Von Korea nach Japan in einer Minute – Respekt, das schafft nicht mal die Concorde. Das ältere Ehepaar vor mir ist flott unterwegs. Möglich wird dieser scheinbare Rekord durch die Gärten der Welt. Im Erholungspark Berlin Marzahn gibt es zwölf großzügige Gartenanlagen, die nach Art ihres Herkunftslands angelegt sind. Betritt man einen Garten, dann ist das so, als würde man das Land besuchen. Man taucht ein in eine ganz eigene Welt.

Der Erholungspark Marzahn wurde 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins eröffnet. Er war gedacht als lange Nase der DDR gegenüber der Bundesrepublik Deutschland. Westdeutschland hatte zwei Jahre vorher den Britzer Garten gestaltet, im Rahmen der Bundesgartenschau. Die DDR wollte nun zeigen: Schau her, Nachbar, mein Garten ist noch viel schöner als deiner.

Gärten der Welt: die Highlights

Sechs der zwölf Gärten haben mir besonders gut gefallen.

Gärten der Welt Station 1: Orientalischer Garten

Der „Garten der vier Ströme“ ist in der Architektur-Tradition des Orients angelegt worden. Vier Meter hoch ist die Mauer, die den Hof umschließt. Alles ist sehr geometrisch angeordnet und mit Ornamenten verziert. Durch das Zusammenwirken von Grünpflanzen, Blumen und Springbrunnen entsteht der Eindruck einer Oase – oder, wenn die Sonne scheint – der Eindruck von einem kleinen Paradies.

Gärten der Welt Station 2: Christlicher Garten

Wie sieht ein christlicher Garten aus? Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht, dachte ich mir, sieht es ein bisschen so aus wie in den Gärten des Vatikans? Weit gefehlt. Der Christliche Garten ist eine Überraschung. Und zwar eine besonders gelungene. Halb Garten, halb Kunstprojekt. Abgeleitet vom  Kreuzgang der Klöster entstand hier ein ganz besonderer Wandelgang. Golden lackierte Aluminium-Texte aus der Bibel verbinden sich zu einem Gang.

In der Mitte symbolisiert ein Wasserbecken die Quelle des Lebens. Eine außergewöhnliche, mutige Installation, die mich sofort begeistert. Ein schöner Beweis dafür, dass ein Christlicher Garten nicht langweilig sein muss.

Gärten der Welt Station 3: Japanischer Garten

Der „Garten des zusammenfließenden Wassers“ bildet eine in sich geschlossene Gartenwelt. Der Besucher erkundet auf einem Rundweg die verschiedenen typischen Elemente, zum Beispiel den Pavillon oder den Teich. Sinn und Zweck ist es, in unserem hektischen Alltag eine Oase der Ruhe entstehen zu lassen, die zur Selbstreflexion anregt. Shunmyo Masuno ist eben nicht nur Gartendesigner, sondern auch Zen-Priester.

Weitere Einblicke in die Gärten der Welt liefert dieses Video:

Gärten der Welt Station 4: Irrgarten und Labyrinth

Vorsicht! Dieser Irrgarten ist alles andere als einfach zu durchdringen. Mogeln geht nicht: Über 1250 Eiben, Zäune und Mauern stehen der schnellen Lösung im Weg. Einen guten Orientierungspunkt bildet das Ziel: ein Turm, von dem aus man den Irrgarten überblicken kann. Sehr viel helfen kann man vom Turm aus aber leider auch nicht. Hier muss sich jeder selbst durchfinden. Von außen coachen ist mehr als schwierig.

Das Rätsel orientiert sich am Muster des Labyrinths in der gotischen Kathedrale von Chartres in Frankreich. Fazit: Ein bisschen Mut braucht man schon – aber es ist machbar 😉

Gärten der Welt Station 5: Rhododendronhain mit Märchenfiguren

12 Gärten, 12 Märchen. Die Märchenfiguren illustrieren Erzählungen von Hans Christian Andersen und den Brüdern Grimm. Lust auf noch mehr Märchen? Schau doch mal Reise-Bericht über Marburg vorbei, hier haben die Brüder Grimm gewohnt.

Gärten der Welt Station 6: Chinesischer Garten

Das Beste zum Schluss. Der Chinesische Garten sticht durch sein Teehaus alle anderen Gärten aus. Ich stelle ihn in einem eigenen Artikel vor.

Fazit zu den Gärten der Welt

Bei zwölf Gärten ist für jeden Besucher etwas Schönes dabei. Ein Besuch in den Gärten der Welt ist also sehr zu empfehlen. Der Genuss wird allerdings hier und da von Bauarbeiten etwas geschmälert, den am 13. April 2017 startet die Internationale Gartenausstellung, die IGA Berlin 2017. Der Balinesische Garten  und der Renaissancegarten sind daher aktuell geschlossen, ebenso wie der Eingang Blumberger Damm, der Eingang Alwineweg und der Marzahner Ausguck. Das klingt unschön, ist mir aber beim Besuch kaum aufgefallen. Es gibt trotz der Umbauarbeiten noch jede Menge zu entdecken.

Eintrittspreise für die Gärten der Welt: Hauptsaison (ca. Ende März bis Anfang November) 4,- Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Nebensaison (ca. Mitte November bis Mitte März) 2,- Euro, ermäßigt 1,- Euro.

Mehr Informationen zu den Gärten der Welt gibt es beim Betreiber Grün Berlin. Hier steht auch, welche Gärten gerade geschlossen sind. Vor dem Besuch also am besten online nachschauen.

Öffnungszeiten der Gärten der Welt:
täglich 9.00 bis 16.00 Uhr (November bis Februar)
bis 18.00 Uhr (März und Oktober)
bis 20.00 Uhr (April bis September)

Öffnungszeiten der Themengärten:
täglich ab 9:00 Uhr, ganzjährig: Chinesischer Garten, Italienischer Renaissancegarten, Karl-Foerster-Staudengarten, Irrgarten und Labyrinth, Balinesischer Garten, Christlicher Garten. April bis Ende Oktober täglich ab 9:00 Uhr: Orientalischer Garten, Koreanischer Garten, Japanischer Garten (wochentags ab 12:00 Uhr)

Hier geht die Reise weiter:

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2 Kommentare

  1. Sehr empfehlenswerter & gepflegter großer ‚Themen‘ – Park!
    Immer eine Reise wert, insbesondere zu den unterschiedlichen Jahreszeiten. Ein Schauspiel im Herbst!
    PS : Leider haben sich die Eintrittspreise geändert!

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