Göteborg: Sehenswürdigkeiten mit Style

Goeteborg
Goeteborg

Göteborg liegt im Südwesten von Schweden an der Küste. In diesem Artikel berichte ich von meinem Aufenthalt und stelle Dir Sehenswürdigkeiten vor. Außerdem findest Du hier ein Interview, das die Zeitschrift Maxi mit mir über Göteborg geführt hat. Viel Spaß und eine inspirierende Lektüre.

Die drei dunklen, verspiegelten Türme, die sich in den nächtlichen Himmel von Göteborg schrauben, erinnern mit ihrer blauen Neonbeleuchtung an den Film TRON LEGACY. Futuristisch und ziemlich cool sieht das Ganz aus. Die Gothia Towers sind eine der spannendsten Sehenswürdigkeiten Göteborgs. Sie dienen als Hotel, Meeting-Location und Messezentrum. Die drei Türme verfügen über Restaurants und haben sogar ein Theater. Das Theater sieht sich allerdings nicht als konventionelles Theater, sondern eher als einen Erlebnisort „auf dem Level von Las Vegas“. An Selbstbewusstsein mangelt es den Göteborgern bzw. Gothenburgern nicht. Schweden ist eine Design-Nation. Das zeigt sich oft an Kleinigkeiten. Der Schreibtischlampe im Hotelzimmer der Gothia Towers zum Beispiel. Sie ist zu einem Tower stilisiert. Schöne Idee.

Gothia Towers

Grab & Go: Die größte Minibar der Welt steht in Göteborg

Auch das ist eine interessante Idee: Die Mini-Bar ist bis auf einen Aufsteller leer. Darauf steht: The world’s biggest minibar. Das bedeutet: Die Minibar steht unten in der Lobby und ist gar keine Minibar, sondern ein Restaurant. Im „Twentyfourseven“ kann man rund um die Uhr einkaufen. „Grab & Go“ nennt man das hier – und unterschlägt dabei das kleine Wort „Pay“. „Grab & Pay & Go“ wäre präziser, zumal die Preise nicht eben günstig sind.

Sehenswürdigkeiten in Göteborg

Grandioser Ausblick auf Liseberg

Von meinem Zimmer aus schaue ich auf Disneyland. Nur heißt Disneyland hier nicht Disneyland, sondern Liseberg. Der 120.000 qm große Vergnügungspark ist nachts schön beleuchtet und hat viel zu bieten. Zum Beispiel das 24 Meter hohe Riesenrad. Der Weihnachtsmarkt in Göteborg ist der größte in Schweden. Hier drehen sich Karussells, Kinder fahren Schlittschuh und die Besucher schlendern an weihnachtlich dekorierten Ständen entlang. Außerdem gibt es Musik- und Theateraufführungen.

Nachts im Kunstmuseum (Konstmuseet)

„Sehenswürdigkeit“ kommt von „Sehen“. Und macht das auf jeden Fall Sinn. Das Konstmuseet ist gegen Abend so gut wie leer. Am besten, du fährst mit dem Fahrstuhl ins oberste Stockwerk und arbeitest dich dann nach unten durch die Ausstellung. Die Kollektion ist bemerkenswert. Picassos „Strohhut“ hängt hier, es gibt Werke von Matisse, Kandinsky, Rubens und Rembrandt. Das Highlight: Andy Warhols Marilyn Monroe. Das Museum besitzt vier Bilder aus der Zehn-Bilder-Serie.

Ebenfalls ein Highlights: Lars Nilssons „The Age of Innocence“. Die Macher widmen dem Werk eine eigene Halle. Es ist mit Licht und Schatten perfekt inszeniert. Und dann gibt es noch eine dieser Überraschungen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Cajsa von Zeipel tanzt mit ihrer Installation „Seconds in Ecstasy“ aus der Reihe (2010). Eine leicht bekleidete, überdimensional große Dame räkelt sich an einer Poledance-Stange. Der Clou: Sie bewegt sich tatsächlich und dreht sich um die Stange langsam im Kreis. Bravo!

Goeteborg Art

Das Göteborger Designmuseum (Röhsska Museet)

Die nächste Sehenswürdigkeit: Die Schweden haben viel Design, aber nur ein Museum dafür. Das Röhsska Museet ist das Museum für Design, Fashion and Decorative Arts. Hier einige Bilder.

Das Universeum lädt zum Entdecken ein

Einen Steinwurf von den Gotha Towers entfernt befindet sich das Universeum, ein Erlebnismuseum für Kinder. Das Ganze ist gut gemacht und behandelt viele Themen – von der Tiefsee, über den Urwald bis hin zum Weltraum. Vor dem Museum steht ein Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art: ein gigantischer Dinosaurier. Er soll auf ein Schwerpunktthema aufmerksam machen. Innen begrüßt mich ein Roboter mit einem Herz auf der Brust – oder vielmehr auf dem Display.

Universeum Goeteborg

Das Weltkulturmuseum (Världskulturmuseet)

Aufrüttelnd, provokant, überraschend. So möchte das Weltkulturmuseum sein. Die Ausstellungen wechseln und sind in der Tat überaus interessant und abwechslungsreich.

So gibt es zum Beispiel eine Fotoausstellung von Sebastian Salgado über Arbeiter in aller Welt – und ihre teilweise unmenschlichen Arbeitsbedingungen.

Gut zu wissen.

Welches Hotel in Göteborg ist empfehlenswert? Ich empfehle die Gothia Towers. Die sind klasse.

Wie kommt man vom Flughafen Landvetter nach Göteborg? Am Flughafen Landvetter kannst Du den Bus nach Göteborg nehmen, der alle 20 Minuten fährt. Das Ticket kannst Du hier vorher online kaufen.

Interview mit der Zeitschrift Maxi über Göteborg

Die Maxi hat mir einige Fragen zu Göteborg gestellt. Weil das Magazin nur begrenzt Platz hat, sind nicht alle Fragen und Antworten abgedruckt worden. Kein Problem, auf meinem Blog ist Platz! Hier also sämtliche Fragen und Antworten.

Maxi: Wo kann man gut und günstig essen?Philipp: Das Restaurant Solrosen im Stadtteil Haga bietet leckeres Essen zu fairen Preisen. Auf dem „Dagens Meny“, der Tageskarte, stehen meistens fünf Gerichte, von denen mindestens eines vegan und glutenfrei ist. Das Solrosen (auf Deutsch „Sonnenblume“) ist zwar kein Augenschmaus, sondern eher eine rustikale Kneipe, aber dafür ist das Essen umso besser. Adresse: Kaponjargatan 4 A.

Maxi: Wo lohnt es sich, feiern zu gehen?
Philipp: Wer in das Nachtleben Göteborgs eintauchen will, ist im Pustervik bestens aufgehoben. Das Pustervik ist eine Mischung aus gemütlichem Wohnzimmer, alternativer Bar und kleiner Konzerthalle. Wechselnde Livebands heizen dem Publikum ein. Essen, trinken, abfeiern? Dann auf ins Pustervik. Adresse: Järntorgsgatan 12. Wer es stylischer und hipper will, geht im Park Lane Club tanzen. Adresse: Kungsportsavenyn 36 bis 38. Schicke Clubs wie das Park Lane findet man auf der Avenyn (einer der zentralen Plätze der Stadt). Die Szenetreffs befinden sich rund um den Järntorget („Der eiserne Platz“).

Maxi: Wo gibt es ungewöhnliche Shops (individuelle Produkte etc.)?
Philipp: Schwedisches Design hat einen guten Ruf – und dank Designtorget auch ein schönes Zuhause. Designtorget ist kein konventioneller Laden, sondern eher ein innovativer Marktplatz, auf dem junge, aufstrebende Designer ihre Produktideen vorstellen können. Vom Kopfhörer über Schmuck bis hin zu Möbeln. Designtorget hat zwei Standorte in Göteborg: Queen Square 5 und Vallgatan 14.
Auf Shoppingtour geht man am besten in Haga, dem ältesten Viertel Göteborgs. Das Stadtbild ist geprägt von kleinen Boutiquen in bunten Holzhäuschen und charmanten Cafes. Hier gibt es Schuhe, Mode, Bücher, Designartikel, Second Hand, Schmuck und Geschenke.

Göteborger Designmuseum (Röhsska Museet)
Göteborger Designmuseum (Röhsska Museet)

Was macht man Sonntags in Göteborg?

Maxi: Was kann man sonntags unternehmen – für kleines Geld/kostenlos?
Philipp: Kostenlos ist zum Beispiel ein schöner Spaziergang durch den Stadtpark Slottsskogen. Sehr eindrucksvoll ist eine Schiffstour raus auf die Nordsee zur Insel Vinga, etwa 25 km von Göteborg entfernt. Hier kann man den Leuchtturm besichtigen und die schroffe Küstenlandschaft bestaunen. Mit 480 Kronen (rund 50 Euro) ist dieses Vergnügen zwar nicht gerade günstig, aber es lohnt sich.
Wem Vinga zu weit weg oder zu teuer ist, der schippert einfach durch die Kanäle Göteborgs und sieht sich die Stadt vom Wasser aus an. Ein Guide erzählt dabei Wissenswertes über den Hafen, die Werften, die Wohnhäuser und die Fischhalle Feskekôrka, die aussieht wie eine Kirche. In nicht mal einer Stunde hat man sich einen guten Eindruck verschafft. Ticket: 175 Kronen (etwa 18 Euro).

Maxi: Was ist das beste Souvenir für unter 20 Euro?
Philipp: Die meisten Souvenirs stehen eher allgemein für Schweden und nicht speziell für Göteborg (Elche, Schweden-T-Shirts, Boote, geschnitzte Holzpferde). Insofern ist das beste Souvenir von Göteborg vielleicht sogar die gute alte Postkarte.

Maxi: Welches Hotel ist gut, günstig und neuartig?
Philipp: Ich war zuletzt in den Gothia Towers. Drei Türme, die nachts spektakulär und futuristisch in blauem Neonlicht leuchten. Der Ausblick auf die Stadt ist super, besonders von der Bar „Heaven 23“ im obersten Stockwerk aus. Günstiger – aber immer noch schön – ist das Radisson Blu Riverside Hotel, ein modernes Businesshotel. Die Aussicht auf der Dachterrasse ist phänomenal. Nachteil: Wer in die Innenstadt will, muss eine Fähre nutzen (werktags kostenlos) oder in einen Bus steigen. Immer noch zu teuer? Dann hat vielleicht Airbnb das Passende.

Wo kann man in Göteborg am besten entspannen?

Maxi: Wo kann man am besten entspannen?
Philipp: Wer zur Ruhe kommen möchte, schlendert durch den Slottsskogen, den 137 Hektar großen Stadtpark Göteborgs. Hier gibt es nicht nur viele Grünflächen, sondern auch eine Minigolf-Anlage und einen Tierpark mit Elchen. Adresse: Slottskogspromenaden 414.

Maxi: Was muss man unbedingt gesehen/gemacht haben?
Philipp: Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten wie der Feskekôrka, dem Haga Viertel, der Avenyn, dem Vergnügungspark Liseberg oder dem Hafen empfehle ich auch die Stora Saluhallen, die Markthallen. Es macht einfach Spaß, zwischen den Ständen mit frischen Lebensmitteln herumzuschlendern und die schwedischen Spezialitäten kennenzulernen. Dabei kann man sich nicht nur Appetit holen, sondern auch gleich ein gutes, preiswertes Mittagessen. Adresse: Kungstorget 15 bis 18.

Maxi: Wo kann man gut und günstig frühstücken?
Philipp: Das Café Husaren im Stadtteil Haga ist Kult. Das liegt vor allem an den Tellergroßen Zimtschnecken (Hagabulle). Noch besser als die Zimtschnecken schmeckt aber der Kaffee. Das Café Husaren hat täglich ab 8 Uhr geöffnet. Adresse: Haga Nygata 28.

Was macht man in Göteborg bei Regen?

Maxi: Was tun bei Regen?
Philipp: Das Kunstmuseum (Konstmuseet) ist ein echtes Highlight. Ich habe es abends besucht und war fast allein mit den Werken von Picasso, Kandinsky und Warhol (Marilyn Monroe-Serie). Neben großen Namen gibt es auch viel Überraschendes von skandinavischen Künstlern. Zum Beispiel die Installation „Seconds in Ecstasy“ von Cajsa von Zeipel: Eine riesige Pool-Dance-Tänzerin dreht sich kopfüber um eine Stange im Kreis. Supercool. Kurzum: Regen ist gar nicht so schlimm. Tipp: Mit dem Fahrstuhl ins oberste Stockwerk fahren und dann runterlaufen.

Maxi: Was ist dein absoluter Geheimtipp?
Philipp: Pssst! Wunderbar malerisch und idyllisch ist die Insel Brännö, etwa 16 km entfernt von Göteborg. An kleinen roten Holzhäusern flattern Schwedische Flaggen, Möwen kreisen am hellblauen Himmel und die einzigen Bewohner scheinen Schafe zu sein. Von hier aus kann man zur Nachbarinsel Galto wandern, die unter Naturschutz steht und sogar noch schöner ist.

Maxi: Was kann man im Bezug auf Weihnachten erleben? (Märkte, Shopping, etc.?)
Philipp: Weihnachtszeit ist Liseberg-Zeit. Liseberg ist der größte Vergnügungspark Schwedens. Ende des Jahres ist der Park mit unzähligen Lichtern festlich geschmückt und verbreitet mit seinem Weihnachtsmarkt eine stimmungsvolle Atmosphäre. Der Duft von gebrannten Mandeln und heißem Glögg (skandinavischer Glühwein) liegt in der Luft und lässt nicht nur Kinderaugen leuchten.

Maxi: Ein prägnanter Satz, der die Stadt beschreibt?
Philipp: Wer schwedisches Design, leckere skandinavische Spezialitäten, zeitgenössische Kunst und eine weltoffene, inspirierende Hafenatmosphäre sucht, der sollte in Göteborg vor Anker gehen.

Der Liseberg Vergnügungspark wird immer weihnachtlich geschmückt.
Der Liseberg Vergnügungspark wird immer weihnachtlich geschmückt.

Hier geht die Reise weiter.

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