Was kann man in Leipzig machen?

Was kann man in Leipzig machen? Na, jede Menge! Tipps für Sehenswürdigkeiten und Attraktionen findest Du hier. Komm mit auf einen Städtetrip nach Leipzig! Dieser Reiseführer ist gedacht für alle, die nur ein Wochenende oder eins, zwei Tage in Leipzig sind, die Stadt vorher noch nicht gesehen haben und die Highlights erleben möchten.

Die Anreise nach Leipzig

Bevor wir uns der Frage widmen können, was man in Leipzig alles machen kann, müssen wir erst mal hinkommen. Leipzig liegt in der östlichen Mitte Deutschland und ist gut mit der Deutschen Bahn, dem Auto oder dem Bus erreichbar.

Der Leipziger Hauptbahnhof ist der größte Kopfbahnhof Europas. Er liegt am Rande des Stadtzentrums und ist eine Mischung aus Bahnhof und großem Einkaufszentrum. Auf 3 Ebenen bieten 142 Geschäfte alles, was das Herz begehrt. Das Ganze nennt sich: Promenaden Hauptbahnhof Leipzig. Täglich ist bis 21 Uhr geöffnet und selbst am Sonntag sind 80 Geschäfte offen. Als wir auf unseren Zug zurück nach Berlin gewartet haben, sind wir hier schön von Shop zu Shop flaniert. Apropos Berlin: Von Berlin aus fährt der ICE in 1 Stunde und 16 Minuten nach Leipzig (einfache Fahrt 48 € ohne Bahncard oder Sparpreis).

Flixbus fährt von Berlin nach Leipzig in 2 Stunden und 5 Minuten. Von 6.00 bis 8.05 Uhr. Halt ist ebenfalls am Hauptbahnhof Leipzig (im Moment: 11,90 €).  

Wer mit dem Flugzeug anreist: Austrian Airlines fliegt ab Wien nach Leipzig, Swiss ab Zürich. Der Flughafen Leipzig/Halle liegt im Nordwesten der Stadt.

Starte am Leipziger Augustusplatz

Der Leipziger Augustusplatz liegt nur 10 Gehminuten vom Leipziger Hauptbahnhof entfernt und versammelt einige der interessantesten Sehenswürdigkeiten den Stadt. Am auffälligsten ist die Fassade der Leipziger Universität, das Neue Augusteum. Du erkennst sie sofort, denn sie erinnert an eine stilisierte Kirchenfassade. Das liegt daran, dass die die Universität Leipzig im 16. Jahrhundert ein Kloster bezog. Der Entwurf des Architekten Erick van Egeraat greift diese Historie auf.

Flankiert wird die Universität vom Gewandhaus, dem weltberühmten Konzertgebäude Leipzigs und dem Panorama Tower auf der linken und der Leipziger Oper auf der rechten Seite. Auf dem zentralen Platz plätschert der Mendebrunnen.
Hoteltipp: Das Radisson Blu Leipzig besfindet sich direkt Am Augustusplatz und ist sehr zu empfehlen.

Schau Dir Leipzig von oben an

Wir entscheiden uns, Leipzig zunächst einmal von oben zu besichtigen und betreten den Leipziger Universität. Mit dem Aufzug geht’s nach oben. Und zwar so hoch, dass es in den Ohren knackt – ganz so, als sei man im Flugzeug. In 120 Metern Höhe kann man sich nun im Restaurant „Plate of Art“ an eines der Wandhohen Fenster setzen und die Aussicht genießen. Laufe ruhig ein bisschen herum und überlegen Dir, wo Du Dich am besten hinsetzen möchtest. Es stehen nämlich mehrere Räume in verschiedenen Himmelsrichtungen zur Auswahl (Kapstadt, New York, Tokio und St. Petersburg).

Das Ambiente ist gehoben, die Preise sind fast so hoch wieder der Turm selbst. Man muss aber auch kein Mittagsmenü bestellen, es gibt auch leckeren Kuchen. Oder Du siehst Dich einfach satt und bestellt einen Kaffee, das geht auch.

Das Plate of Art hat den großen Vorteil, dass von hier aus die Aussicht am besten ist. Weitaus besser noch als auf der Aussichtplattform, für die man 3 Euro Eintritt zahlen muss. Auf der Plattform sind Dächer und Gitter im Weg – zumindest war das so, als wir oben waren. Adresse: Restaurant Plate of Art im Panoramatower Leipzig, Augustusplatz 9, 04109 Leipzig, Website Restaurant Leipzig Plate of Art

Der Panorama Tower am Augustusplatz in Leipzig.
Der Panorama Tower am Augustusplatz in Leipzig.
Blick auf Leipzig vom Panorama Tower.
Blick auf Leipzig vom Panorama Tower.
Der junge Johann Wolfgang von Goethe Denkmal vor der Alten Börse.
Der junge Johann Wolfgang von Goethe Denkmal vor der Alten Börse.
Mephisto verzaubert die Stundenten in der Mädler Passage
Mephisto verzaubert die Stundenten in der Mädler Passage
Groß und weltberühmt: Auerbachs Keller.
Groß und weltberühmt: Auerbachs Keller.
Altes Rathaus am Leipziger Markt
Altes Rathaus am Leipziger Markt

Sag Gothe hallo

Wir fahren mit dem Aufzug nach unten, gehen gerade aus an der Universität Leipzig vorbei und biegen nach links in die Grimmaische Straße ein, eine typische Einkaufsstraße. Wir folgen ihr und sehen dann schon auf der rechten Seite gleich drei Sehenswürdigkeiten auf einmal: Naschmarkt, Gothe Denkmal und Alte Börse. Die Sehenswürdigkeiten-Dichte ich jetzt besonders hoch, denn es befinden sich noch mehr Highlights in der Nähe, aber der Reihe nach.

Leipzig ist stolz darauf, dass Goethe hier studiert hat und den Auerbachskeller in sein berühmtestes Werk „Faust“ aufgenommen hat.

Der Naschmarkt in Leipzig erinnert nur vom Namen her an den Naschmarkt in Wien. Beiden gemeinsam ist, dass es hier früher mit Obst gehandelt wurde, das als Naschwerk galt. Heute sieht man davon nicht mehr. Im Sommer wird der Naschmarkt zur Freiluftgaststätte. Gleich dahinter steht ein Standbild von Goethe, der als Student in Leipzig studiert hat und seiner Kneipe zu Weltruhm verschafft hat, indem er ihn in sein Buch „Faust I“ aufnahm. Der Auerbachs Keller liegt jetzt rund 100 Meter hinter uns, wir kommen gleich darauf zurück. Hohe Sehenswürdigkeitendichte, ich erwähnte es ja bereits. Der großartig renovierte Gebäude hinter Goethe ist die Alte Börse.

Die Alte Handelsbörse wurde 1678 von 30 Großkaufleuten in Auftrag gegeben. Es war damals unter den Kaufleuten Leipzigs nämlich Brauch, Geschäfte in einem neutralen Raum zu besiegeln – eben in der Alten Börse. Im Zweiten Weltkrieg brannte die Alte Börse vollständig aus. Am Eingang sehen wir uns Bilder von der Zerstörung damals an. Wenn man diese Trümmer sieht, ist es kaum zu glauben, wie strahlend schön die Börse heute hergerichtet worden ist.

Trink einen Schluck im Auerbachs Keller

Wir wenden uns an der Alten Börse um und gehen zurück zur Abzweigung. Weiter gerade aus in die Mädler Passage hinein und wir stehen vor einem Stück Weltliteratur: dem Auerbachs Keller. Goethe hat seine Kneipe in sein berühmtes Werk „Faust, der Tragödie erster Teil“ aufgenommen. Sehr zur Freude der Betreiber, die diesen Ruhm zelebrieren. So sorgen schon oben, wo die Treppe nach unten zum Auerbachs Keller führt, Statuen dafür, dass jeder Bescheid weiß. „Szene in Auerbachs Keller“, steht auf einem der Sockel. „Aus Goethes ‚Faust‘. Mephisto verzaubert die Stundenten.“

Wie es im Auerbachs Keller schmeckt, erfährst Du übrigens hier: Restaurant Leipzig.

Flaniere über den Marktplatz

Wir verlassen Auerbachs Keller und gehen weiter Richtung Marktplatz, das heißt, weiter nach link die Grimmaische Straße entlang. Das imposante Gebäude am Marktplatz ist das Alte Rathaus der Stadt. Heute befindet sich hier das Stadtgeschichtliche Museum Leipzigs.

Tipp: Ein paar Schritte weiter Richtung Rathaus und Du stehst vor dem Cafe Stein. Hier gibt es leckeres Eis zum Mitnehmen.

Der zentrale Marktplatz von Leipzig ist der ideale Ausgangspunkt für eine Stadttour.

Als wir in Leipzig sind, findet auf dem Marktplatz gerade ein Festival statt. Es heißt: Leipziger Frauen Festival. Auf einem Banner steht: „Frauen erobern den öffentlichen Raum“. Es gibt eine Bühne mit Band, zahlreiche Stände und Bierbänke, auf denen man eine Kleinigkeit essen kann. Der DGB-Stand verkauft Popkorn. Aber nicht einfach nur so, sondern mit Idee: „In Deutschland verdienen Frauen im Durchschnitt 21% weniger als Männer! Deshalb kostet eine Tüte Popcorn für Männer 1 €, Frauen 0,79 €. Der Erlös geht an Frauen für Frauen e.V.“ Ganz witzig, leider sehe ich niemanden, der Popkorn kauft. Tja, lieber DBG, bei Eis hätte ich sofort mitgemacht.

Besuche die Thomaskirche und bestaune die Commerzbank

Wir verlassen den Marktplatz und folgen der Thomasgasse. Links erhebt sich die evangelische Thomaskirche. Eine gotische Kirche, in der Johann Sebastian Bach als Kantor wirkte und heute seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Wer ihm seine Aufwartung machen möchte: Er steht auf der anderen Seite – oder vielmehr: sein Standbild.

Auf der rechten Seite der Thomasgasse steht ein prunkvolles Gebäude, das reich mit Gold verziert ist. Wer residiert hier? Der Sonnenkönig? Ein exzentrischer Milliardär? Nein, es ist die Commerzbank. Ich bin erstaunt. Ein bisschen Understatement sollte man von einer Bank wie der Commerzbank schon erwarten. Hier hingegen scheint das Gegenteil der Fall zu sein.

Amüsant, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass 2009 ein Rettungsplan und eine Teilverstaatlichung der Commerzbank auf dem Programm standen. Ende 2009 musste die Commerzbank sogar intern eine Bad Bank bilden. Die heißt zwar nicht Bad Bank, sondern „Portfolio Restructure Unit“, aber hierhin wurden schlechte Wertpapiere in Höhe von rund 15 Milliarden Euro (Commerzbank) und 40 Milliarden Euro (Dresdener Bank) ausgelagert.

Thomaskirche Leipzig

Genieße das Leben im ältesten Kaffeehauhaus Deutschlands

An der Commerzbank vorbei geht es nun die Straße „Thomaskirchhof“. Wir biegen nach rechts ab in den Dittrichring und erneut nach rechts ins berühmte Barfussgässchen. In diesem Viertel befinden sich zahlreich schöne Cafes und Restaurants.

Das älteste Cafe am Platz ist das Coffe Baum, Kleine Fleischergasse 4. Das vierstöckige Gebäude zählt zu den ältesten Kaffeehäusern Europas und ist das älteste Kaffeehaus Deutschlands. Erstmals erwähnt wurde es bereits 1556. Innen gibt es zum Beispiel das Schumann-Zimmer, das an die regelmäßigen Besuche des Komponisten erinnern soll. Von 1991 bis 1998 wurde das Coffe Baum saniert und renoviert. Jetzt erstrahlt es wieder und ist noch immer sehr beliebt. Auch bei uns. Wir setzen uns raus in die Sonne und genießen den Blick auf den Lipsia-Brunnen.

„Lipsia“ ist der lateinische Namen für Leipzig. Der Brunnen entstand 1913 im Rahmen eines Wettbewerbs zur Verschönerung der Stadt. Der Arzt Max Lange war nebenbei Bildhauer und dachte sich die mächtigen Säulen mit den nordisch anmutenden Wikkingergesichtern aus.  Ein wirklich schöner Platz.

Besichtige den Specks Hof

Wir gehen nun wieder zurück, laufen auf der Grimmaische Straße vorbei an Gothe und dem Auerbachs Keller und biegen vor Apollo Optik nach links in die Nikolaistraße ab. Hier besichtigen wir den Specks Hof. Der Specks Hof ist die älteste erhaltene Ladenpassage Leipzigs. Ein Beispiel für die Messe- und Handelshäuser, die Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurden. Der Name geht zurück auf den Kaufmann und Kunstliebhaber Maximilian Speck.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudekomplex stark zerstört. Erst 1981 und 1982 wurde die Passage saniert. Zwischen 1993 und 195 wurden die drei Lichthöfe von den Künstlern Bruno Griesel, Moritz Götze und Johannes Grützke gestaltet. So präsentiert sich der Specks Hof heute inspirierend, hell und modern.

Besichtige die Nikolaikirche

Die Nikolaikirche ist die älteste und größte Kirche in Leipzigs. Doch sie ist viel mehr: ein Symbol, das weit über die Grenzen Leipzig und Deutschlands hinweg Bedeutung und Bekanntheit gewonnen hat. Mit der Nikolaikirche verbindet man nämlich die Montagsdemonstrationen gegen das DDR-Regime, die bereits Anfang der 1980er Jahre an der Kirch stattfanden. Hier hatte die friedliche Revolution in der DDR eines ihrer Kraftzentren.

Vor der Nikolaikirche steht eine Säule mit einem Palmwedel. Eine Installation des Leipziger Künstlers Andreas Stötzner, die darstellen soll, dass der Aufbruch nicht nur in der Kirche entsteht (Friedensgebete), sondern aus der Kirche heraustritt und sich auf den Weg macht. Ganz ehrlich: Wenn ich es nicht gelesen hätte, wäre ich nie auf diese Aussage gekommen.

Entdecke den Zoo Leipzig

Wir laufen zurück zum Augustusplatz und fahren mit der Tram zum Zoo Leipzig. Ein 26 Hektar großer Garten nordwestlich von der Innenstadt. Der Leipziger Zoo zählt zu den artenreichsten Zoos in Europa. 850 Tierarten sind hier versammelt. Der Zoo ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Es gibt verschiedene Themenwelten wie Südamerika, Ferner Ostern, Afrika oder die Unterwasserwelten. Was kann man in Leipzig machen? Tiere gucken bis die Augen so groß sind wie bei einem Kobold-Maki.

Adresse: Pfaffendorfer Str. 29, 04105 Leipzig. So kommst Du hin: Straßenbahn-Linie 12, Haltestelle „Zoo“. Mit dem Auto: Richtung Leipzig-Zentrum, Parkhaus mit 1375 Stellplätzen am Zoo. Eintritt: Erwachsene vom 21.3. bis 31.3. 21 €, vom 1.11. bis 20.3. 17 €. Kinder (6 bis 16 Jahre) 13 € bzw. 10 €. Familie: 51 € bzw. 41 €. Öffnungszeiten: 9 bis 17/18/19 Uhr, je nach Jahreszeit. 1.5. bis 30.9.: 9 bis 19 Uhr. Mehr Infos auf der Website: Zoo Leipzig

Besuche ein Konzert

Was kann man in Leipzig machen? Vieles, in Leipzig ist immer etwas los. Als wir die Stadt besuchen, findet zum Beispiel gerade ein Open Air Konzert des Gewandhausorchesters statt: „Klassik airleben im Rosental“. Aktuelle Veranstaltungshinweise bekommst Du hier: Veranstaltungen Leipzig.

So, ich hoffe, Du hast einige Tipps sammeln können, was Du in Leipzig unternehmen kannst. Hast Du auch noch Ideen, was auf keinen Fall fehlen darf? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar.


Hier geht die Reise weiter.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert