Die Hindu-Tempel auf Mauritius

Mauritius Tempel

Viele Hindu-Tempel auf Mauritius sind prachtvolle und farbenfrohe Anlagen, die mit interessanten Details gestaltet sind. Hier ein Überblick über die 5 prächtigsten und schönsten Hindu-Tempel auf der Insel. 

Rote Fahnen wehen am blauen Himmel über dem Hindutempel „Shiv Kalyanath Mandir“ in Grand Baie im Norden von Mauritius. Der Tempel ist weiß gestrichen, wobei ein knalliges Pink farbfrohe Akzente setzt. Ein breiter Weg führt zum Haupteingang, gesäumt von grünen Palmen, die sich im Wind wiegen.

Der Geruch von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Vor dem Haupteingang wird ein Opfer dargebracht. Im Hinduismus gibt es zahlreiche Devas, also himmlische Gottheiten, die man um Hilfe bitten und mit einem Opfer wohlwollend stimmen kann. Verbreitet ist das Rezitieren von Mantren („Chanten“). Das sind kurze Sanskrit-Texte, die wieder und wieder gedacht oder gesprochen werden, um so ihre Kraft zu entfalten.

Mauritius Tempel: Shiv Kalyanath Mandir

Wir dürfen näher treten, denn die Hindus haben nichts gegen Fremde – solange sie sich respektvoll verhalten und vor dem Betreten des Tempels die Schuhe ausziehen. „Welcome“, steht an der Wand des Tempels geschrieben. „Please remove your shoes“. Im Shiv Kalyanath Mandir Tempel hat man offenbar schon reichlich Erfahrung mit Touristen.

Ich ziehe meine Schuhe aus und betrete den Tempel. Im Hinduismus werden die Devas in Gestalt von Menschen und Tieren dargestellt. Es gibt unzählige Geschichten und Mythen von ihnen, die die Verhältnisse auf der Welt anschaulich erklären.

Der Hinduismus ist eigentlich hauptsächlich in Indien zuhause. Von rund einer Milliarde Hindus weltweit leben 92% in Indien. Aber auch auf Mauritius sind die Hindus stark vertreten. Rund 48 Prozent der Bevölkerung auf Mauritius sind Hindus (Christen: 33 Prozent, Muslime: 17%). Nachdem auf Mauritius die Sklaverei abgeschafft worden war, haben die Briten viele indische Arbeiter auf die Insel geholt, damit sie auf den Zuckerrohrplantagen arbeiten. So gelangte auch der Hinduismus nach Mauritius.

Shiv Kalyanath Mandir Tempel im Norden der Insel bei Grand Baie
Shiv Kalyanath Mandir Tempel im Norden der Insel bei Grand Baie
Wer sich respektvoll verhält und die Schuhe auszieht, ist willkommen.
Wer sich respektvoll verhält und die Schuhe auszieht, ist willkommen.

Mauritius Tempel: am Grand Bassin (Ganga Talao)

Die Erzählungen der Hindus umfassen auch Mauritius. So gibt es zum Beispiel die Geschichte, wie Gott Shiva mit seiner Frau Satis Parvati in seinem Blumenschiff die schönsten Orte der Erde besuchte. Shiva führte dabei stets Wasser des Ganges mit sich, das ist der zentrale Fluss in Indien, der den Hindus heilig ist. Auf Mauritius verschüttete er aus Versehen einen Tropfen des Ganges-Wassers. Shiva prophezeite, dass eines Tages Hindus auf Mauritius leben würden und der Wassertropfen zu einem See und einer Pilgerstätte werden würde. Und so geschah es dann ja auch. Bei diesem See handelt es sich um Grand Basin (Ganga Talao), ein See in einem Vulkankrater auf rund 700 Metern Höhe.

Mehr als ein halbe Million Hindus pilgern Jahr für Jahr zum Maha Shivaratee Fest zum Grand Bassin. Die Tempel am See und die Statuen sind immer gut besucht – auch von Touristen. Es gibt wirklich viele, zum Beispiel: Shiv Mandir Tempel, Lord Shiva Tempel, Shivling Tempel, Hanumon Tempel oder Spiritual Park Tempel. An dieser Vielzahl an Tempeln merkt man schon, dass am Grand Bassin der spirituelle Zentrum der Hindus auf Mauritius ist.

Der Tempel Shiv Kalyanath Mandir von Grand Baie dagegen ist heute nur mäßig besucht. Ich kann mich in Ruhe umsehen und die Darstellungen der Devas und Gottheiten betrachten.

Kleiner Ausflug in den Hinduismus

Zentral im Hinduismus ist der Glaube an die „Reinkarnation“, das heißt: an die Wiedergeburt. Das Leben, sagen die Hindus, ist ein Kreislauf (Samsara). Wer Gutes tut und sich rechtschaffend verhält, sammelt gutes Karma und kann in diesem und im nächsten Leben die Früchte ernten und positive Erfahrungen machen. Der Körper, so die Lehre, ist nur eine äußere Hülle, die man nach dem Tod abstreift wie einen Mantel. Eine interessante Vorstellung.

Gut gefällt mir jedenfalls, dass die Hindus sich hier offen präsentieren und nichts dagegen haben, dass ich mich in ihrem Tempel umsehe. Auch die farbenfrohe Gestaltung des Tempels gefällt mir. Man stelle sich eine pinkfarbene katholische Dorfkirche vor. Mut zu Pink! Das sieht toll aus.

Weitere Infos über den Hinduismus findest Du zum Beispiel auf Wikipedia.

Bunte Farben und Fahnen: der Tempel verbreitet Freude.
Bunte Farben und Fahnen: der Tempel verbreitet Freude.
Zeigt Flagge: ein Hindu Tempel auf Mauritius
Zeigt Flagge: ein Hindu Tempel auf Mauritius

Mauritius Tempel: Maheswarnath Tempel

Triolet befindet sich im Nordwesten von Mauritius. Hier liegt die größte hinduistische Tempelanlage der Insel. Sie besteht aus einem Hautgebäude, mehreren Nebengebäuden und wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Dem geneigten Touristen bieten sich hier viele interessante Einblicke in die Gottheiten der Hindus. Die Anlage ist prachtvoll, detailreich, liebevoll verziert und unbedingt sehenswert.

Tipp: Wer am Jahresende auf Mauritius ist, kann sich hier verschiedene hinduistische Rituale ansehen. So versetzen sich Gläubige zum Beispiel in Trance und laufen dann über heiße Kohlen oder stechen sich Nadeln durch den Körper. Nicht unbedingt etwas für Zart-besaitete.

Mauritius Tempel: Tookay

Wow! Was für Dächer. Fast schon wie Pyramiden ragen die Dächer in den Himmel und bieten dem Betrachter einen unvergesslichen Anblick. Der Tookay Tempel ist bunt, freundlich und imposant. Die reich verzierten hohen Dächer zeigen Gottheiten und man muss schon ein Weilchen stehen bleiben, um die vielen detaillierten Eindrücke auch nur annäherend verarbeiten zu können. Großartige, sehenswerte Architektur und ein inspirierender Ort.

Mauritius Tempel: Sockalingum Meenatchee Ammen Kovil

Sicher eine der schönsten Hindu-Tempelanlagen auf Mauritius. Prachtvoll, detaillreich, bunt. Mit dem typischen in den Himmel aufregenden Dächern. Die Gottheit Ganesha, den Gott mit dem Elefantenkopf, kann man hier besonders gut studieren. Ganesha ist eine sehr populäre Gottheit Indiens und wird oft verehrt. Er gilt als „Herr der Hindernisse“, was sowohl das Beseitigen als auch das Setzen von Hindernissen einschließt. Ganesha ist außerdem Herr und Aufseher über Shivas Gefolge. Hier ein Video, auf dem Du die Tempelanlage sehen kannst.


Hier geht die Reise weiter.

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