Palazzo Berlin: Glanz & Gloria

Glanz & Gloria
Glanz & Gloria

Ein Abend im Palazzo ist immer wieder anders. Zum Glück, denn wir waren nun schon zum dritten Mal im Spiegelzelt zu Gast. Hier unser Bericht von der neuen Show „Glanz & Gloria“ in Berlin.

Erst dachte ich, dass in der neuen Show „Glanz & Gloria“ keine Geschichte mehr erzählt wird, wie das noch in der letzten Show „Kings & Queens“ der Fall war. Doch dann gibt es plötzlich gleich zwei Geschichten auf einmal, die wir im Spiegelzelt miterleben. Da ist zum einen die stimmgewaltige, schrille Engländerin Miss Frisky, die durch den Abend führt. Sie lernt im Palazzo ihre große Liebe kennen, die sie im Publikum entdeckt: Karsten. In einer interessanten Mischung aus Deutsch und Englisch flirtet sie den Mann immer wieder an, wohlwissend, dass es kein Happy End geben kann, denn – oh neeeeeein! – Karsten ist in Begleitung hier.

Schrill und stimmgewaltig: Miss Frisky
Schrill und stimmgewaltig: Miss Frisky

Glanz & Gloria, die neue Show im Palazzo

Für das Publikum ist das aber nur halb so tragisch, denn natürlich ist klar, dass Miss Frisky (Laura Corcoran) sich jeden Abend unsterblich in einen anderen Gast verliebt. Wir kennen das vom Palazzo in Stuttgart, wo die amerikanische Moderatorin Amy G. ihren „Reinhaaaaaaaaaaaard“ entdeckte und ihr begeisterter Ruf „Reinhaaaaaaaaaaaard“ zum Running Gag des Abends wurde. Auch Karsten darf immer wieder Liebesbekundungen entgegennehmen – sehr zur Unterhaltung des Publikums.

Die zweite Geschichte wird ganz ohne Worte erzählt. Der Engländer Jon Young spielt den schüchternen Underdog, der als angeblicher Assistent eines großen Zauberers (Zahir Circo) ein unbedeutendes Schattendasein führt. Wir merken schnell: Dieser schlanke junge Mann mit dem charakteristischen Lockenkopf hat weder Selbstvertrauen noch Talent. Dem Chinesischen Mast, einer sechs Meter hohe Stahlstange, nähert er sich jedenfalls wie jemand, der schon vom bloßen Hinsehen Höhenangst bekommt.

Doch dann geschieht das Erstaunliche: Der junge Mann entdeckt sein Talent. Er merkt, dass er doch nicht so unfähig ist und überrascht das Publikum mit großartiger Artistik, die Jon Young locker-lässig präsentiert. Kein Wunder, denn Young ist nicht der unfähige Schlaffi, den er zunächst vorgegaukelt hat, sondern ein ausgezeichneter Artist, der zum Beispiel schon den ersten Platz beim Schweizer „Artistika Festival“ gewonnen hat.

Er kann es also doch: Jon Young am Chinesischen Mast.
Er kann es also doch: Jon Young am Chinesischen Mast.

Atemberaubende Showacts im Palazzo

Auch die anderen Künstler sorgen für Begeisterung. Da ist zum Beispiel das kanadische Duo Myriam und Mathieu, die auf Rollschuhen für atemberaubenden Nervenkitzel sorgen. So hängt Myriam einmal mit den Beinen am Hals von Mathieu, der auf Rollenschuhen in hohem Tempo im Kreis herumwirbelt. Myriams Körper wirbelt kerzengerade mit ihm herum, dabei streckt sie die Arme nach hinten aus. Ein fantastischer Showact und man ist doch etwas erleichtert, als die beiden die Nummer sicher zuende bringen. Doch dann geht es noch gefährlich weiter! Wie, das zeigt unser Cinemagraph unten.

Den ganz normalen Wahnsinn eines Weltklasse-Artisten zeigt Sascha Bachmann. Schon mit 15 Jahren machte er sich auf in die weite Welt, um in Montreal an der Nationalen Zirkus Schule zu studieren. Heute, als 23-jähriger, zeigt er, was er dort gelernt hat. Und das kann sich wirklich sehen lassen. So stemmt er etwa sein gesamtes Gesicht mit einem einzigen Arm in die Höhe. Später steht er sogar freihändig für einige Sekunden auf dem Kopf, während er seine Beine über sich ausbalanciert. Phänomenal!

Dinnershow mit einem Hauch von Las Vegas

Toll anzusehen sind auch die australischen Revue-Tänzerinnen Natalie Brooker und Chanelle Freeland, die in ihren glitzernden, knappen Kostümen einen Hauch von Las Vegas verbreiten. Alle Acts werden begleitet von der Band Lonely Hearts, die am Ende des Abends Gastgeber und Starkoch Kolja Kleeberg am Mikrofon begleiten. Warum Kleeberg nun nicht nur zum Kochlöffel greift, sondern auch zum Mikrofon? Er selbst erklärt es so: Because I’m crazy.

Dass er beide Rollen ausgezeichnet ausfüllen kann, wird beim 4-Gänge-Menü deutlich, das an diesem Abend aufgetischt wird. Es ist mindestens so interessant wie die Show. Satt werden kann man auch anders, hier jedoch geht es um einen Genuss, der zum Erlebnis wird.

Das „Glanz & Gloria“-Menue

VORSPEISE: Leicht gebeizter Lachs mit Maracuja, Pumpernickel-Erde und getrockneten Aprikosen.

ZWISCHENGANG: Klare Tomaten-Consommé mit Krustentiersoufflé, marinierten Garnelen und Meeressprossen.

HAUPTGANG: Rosa gebratenes Kalbsfilet im Steinpilz-Brotmantel an Rotweinschalotten, Liebstöckelsalz und Panisse.

DESSERT: Tarte von Dulce de Leche mit Gewürzmandarinen, dunklem Schokoladensorbet und Pistazien-Macaron.

Wow!
Wow!
 
 

Nach gut dreieinhalb Stunden ist der letzte Gang aufgetischt und der letzte Showact gezeigt. Eine fantastische, sehr engagierte Show geht zuende. Das findet nicht nur das Publikum schade, sondern vor allem auch Miss Frisky, die sich nun endgültig von ihrem heißgeliebten Karsten verabschieden muss.

Tipps und Hinweise

Weiter Informationen über das Palazzo Berlin gibt es auf der Website: Palazzo Infos

Tickets für das Palazzo Berlin gibt es hier beim Veranstalter: Tickets Palazzo.

Dauer der Vorstellung: etwa dreieinhalb Stunden. Bei uns war der Einlass um 18.30 Uhr, die Vorstellung begann um 19.30 Uhr.

Garderobe: ist im Palazzo Spiegelzelt vorhanden und kostet 2 €.

Vegetarisches Menü nach Wahl. Vorspeise: Rote Bete-Linsen mit Tamarindendressing, Wildkräutersalat und gepufftem Wildreis. Zwischengang: Klare Tomaten-Consommé mit Basilikumsoufflé und weißen Bohnen. Hauptgang: Pilzstrudel mit Taleggio, violettem Senf und wildem Broccoli. Dessert: Tarte von Dulce de Leche mit Gewürzmandarinen, dunklem Schokoladensorbet und Pistazien-Macaron.

Adresse und Anfahrt: Achtung, neue Adresse! Palazzo Spiegelpalast, Hertzallee 41, 10787 Berlin, nur ein paar Fußminuten vom Bahnhof Zoo entfernt.

Fotos Show: Palazzo. Cinemagraphs: WowPlaces.

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