Köln: „Es war Horror“

Köln – damit verband man bis jetzt Karneval und Lebensfreude, Offenheit und Toleranz. Man hatte Sehenswürdigkeiten im Kopf wie den Dom, das Römisch-Germanische-Museum, das Museum Ludwig und das Schokoladenmuseum. Doch all das wird nun überschattet von einer Nacht, in der Deutschland einen seiner zentralen Plätze an eine aggressive Horde verlor. Hunderte Frauen wurden eingekreist, begrabscht und beraubt. Auch zu Vergewaltigungen soll es gekommen sein. Die Polizei war machtlos. „Es waren einfach zu viele zur gleichen Zeit“ hieß es. Eindrücke vom Ort des Horrors.

Köln Anfang Januar. Am Hauptbahnhof scheint business as usual zu herrschen. Geschäftig eilen Reisende hin und her, suchen auf Displays nach ihrer Zugverbindung oder überbrücken die Wartezeit mit einem Kaffee. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass hier vor wenigen Tagen etwas stattgefunden hat, das ganz Deutschland erschüttert.

Eine Nacht, die alles verändert.

Da ist zum Beispiel die junge Frau, die in der Halle zielsicher auf den Ausgang zusteuert. Vor der Glastür hält sie plötzlich an. Sie blickt nach draußen. Links steht eine lange Schlange Taxis, rechts zwei dunkelblau gekleidete Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Ansonsten ist der Platz so gut wie leer. Nur vereinzelt sind Passanten zu sehen. Erst jetzt öffnet die Frau die Türe und betritt den Bahnhofsvorplatz. Den Ort, an dem es in der Silvesternacht zu sexuellen Attacken gekommen ist. Schnell läuft die junge Frau über den Platz, wirft dem Fernsehteam von n24 einen neugierigen Blick zu und biegt zum die Ecke.

Eine Kölner berichtet

Erst gegen Mittag zeigt die Polizei geballte Präsenz. Neun Einsatzfahrzeuge fahren vor. Das ist überfällig, denn die Gefahr ist noch nicht vorbei. So berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in der Ausgabe vom 8. Januar unter der Überschrift „Ihnen ist doch schließlich nichts passiert“ von einem erneuten Vorfall.

Eine 24jährige wurde am 6. Januar gegen 17.20 Uhr vor dem Eingang zur U-Bahn-Station Breslauer Platz von vier Ausländern in die Zange genommen. Offenbar entging sie der Attacke nur, weil Passanten aufgetaucht waren. Die junge Frau rief den Notruf der Polizei, hatte Angst, die U-Bahn-Station zu verlassen, weinte und war völlig aufgelöst. Eine halbe Stunde wartete sie auf die Polizei. Erst, als ihr Vater noch einmal bei der Polizei anrief und seinem Ärger Luft verschafft, ging es voran. „Irgendwann“, so heißt es in dem Bericht, kamen zwei Polizisten. Es habe so lange gedauert, weil sie erst noch zu einer Schlägerei gerufen worden sind, bei der jungen Frau habe ja keine Gefahr bestanden. Es sei ja nichts passiert und nichts gestohlen worden, da könne die Polizei nichts machen. „Kommen Sie gut nach Hause“, sagten die Polizisten und gingen.

Die Kölner Polizei gibt kein gutes Bild ab.

In der Tat: Die Kölner Polizei gibt in diesen Tagen kein gutes Bild ab. In der Pressemeldung der Kölner Polizei zu Silvester hatte gestanden, die Einsatzlage habe sich „entspannt“ gestaltet. „Auch weil die Polizei sich an neuralgischen Orten gut aufgestellt und präsent zeigte“. Erst, als die Medien berichten, kommt die Wahrheit nach und nach ans Licht. Der Kölner Express gehört zu den ersten Medien, die für Aufklärung sorgen. Eine Zeugin wird mit den Worten zitiert: „Wir beiden wurden sofort massiv angefasst, an den Brüsten und im Intimbereich. Die Männer lachten, griffen uns in die Haare und behandelten uns wie Freiwild. Wir schlugen um uns, weinten und hatten große Panik. Es war Horror“. Die Rundschau zitiert eine 17jährige: „Vor dem Hauptbahnhof wurden wir von einer Gruppe von mindestens 30 Männern umringt und eingekreist. Ich hatte Finger an allen Körperöffnungen.“

Einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt hängt am Musical Dome Köln ein Blow-up, auf dem das Musical „Bodyguard“ beworben wird. Ja, diesen Bodyguard hätte so manche Frau hier gut gebrauchen können. 

Die Nachricht, dass NRW-Innenminister Ralf Jäger Polizeipräsident Wolfgang Albers in den vorläufigen Ruhestand versetzt, verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Albers hatte zunächst erklärt, die Polizei wisse nicht, um wen es sich bei den Tätern handele. Oberbürgermeisterin Henriette Reker fügte hinzu, es gebe keine Hinweise darauf, „dass es sich um Menschen gehandelt haben könnte, die als Flüchtlinge in Köln untergebracht sind.“

Die Wahrheit kommt erst nach und nach ans Licht.

Doch dann wurden über Spiegel und Bild Stimmen von beteiligten Polizisten laut, die etwas ganz anderes erzählen. Rund 100 Personen wurden überprüft. Ergebnis: „Die meisten waren Asylbewerber“ (Schlagzeile der Welt kompakt). Genauer: gerade eingereiste Syrer. Der interne Einsatzerfahrungsbericht eines Oberkommissars hat dramatische Züge. „Folgende Ereignisse/Vorfälle, die hier nicht alle aufgeführt werden, kamen hinzu: 1. Zerreißen von Aufenthaltstiteln mit einem Grinsen im Gesicht und der Aussage: ‚Ihr könnt mir nix, hole mir Morgen einen Neuen.’ 2. ‚Ich bin Syrer, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.’“ Im Bericht heißt es weiter: „Sämtliche Maßnahmen der Kräfte begegnete eine Respektlosigkeit, wie ich sie in 29 Jahren noch nicht erlebt habe.“

Warnung vor Generalverdacht gegen Flüchtlinge.

Köln war immer eine Stadt, die für Lebensfreude steht. Jetzt steht Köln für sexuelle Übergriffe. Nach den Angriffen der Asylanten haben viele Migranten und Flüchtlinge die Sorge, mit den Kriminellen in einen Topf geworfen zu werden. Der NRW-Innenminister warnte vor Pauschalisierung und einem Generalverdacht gegen Flüchtlinge. Justizminister Heiko Maas erklärt:“Aus der Herkunft eines Menschen abzuleiten, dass er eher straffällig wird oder nicht, halte ich für abenteuerlich. Es gibt statistische Erhebungen über die Straffälligkeit von Flüchtlingen. Sie zeigen, dass die Kriminalitätsrate genauso hoch ist wie bei den Deutschen.“

Köln ist auf dramatische Weise zu einem Symbol für kriminelle Asylanten geworden, die die Gastfreundschaft Deutschlands mit Füßen treten. Das ist tragisch, denn die Stadt hat Kamerateams mehr zu zeigen als nur den Hauptbahnhof und Streifenwagen.


Hier geht die Reise weiter.

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