Hofbräuhaus Berlin: bayerische Gaudi in der Hauptstadt

Die offizielle Bayerische Vertretung in Berlin befindet sich am Gendarmenmarkt in der Behrenstraße 21. Die inoffizielle, eigentliche Vertretung jedoch liegt am Alexanderplatz: Es ist das Hofbräuhaus Berlin. Ein Stück bayerischer Kultur und Lebensart im Herzen der Hauptstadt.

Eigentlich heißt das Wirtshaus „Hofbräu Berlin“, aber ich sage immer „Hofbräuhaus Berlin“. Denn wer das Restaurant betritt, fühlt sich sofort wie im Münchner Hofbräuhaus. Bierbänke reihen sich an Bierbänke. Prost, Herr Nachbar! Hier geht es zünftig zu. Die Bedienungen tragen bayerische Tracht. Eine Live-Band spielt Klassiker wie „In München steht ein Hofbräuhaus“ oder „Ein Prosit der Gemütlichkeit“. Und auf der Speisekarte finden sich typische bayerische Gerichte wie Weißwürstl, Schweinsbraten oder ein halbes Händl mit Kartoffelsalat. Sauber. Zu Trinken gibt’s – natürlich – Hofbräu Bier aus München. So lässt sich’s leben! Die Atmosphäre ist urig. An den Wänden finden sich Illustrationen von „Ein Münchner im Himmel“, eine wunderbare Satire des bayerischen Autors Ludwig Thoma.

Hofbräuhaus Berlin: größtes Restaurant Deutschlands

Mit rund 6.000 Quadratmetern auf zwei Ebenen ist das Hofbräu Berlin das größte Restaurant Deutschlands. Es gibt 2.500 Innen-Plätze und 750 Plätze im Biergarten. Das Lokal ist 2011 gestartet und mit seinem Konzept enorm erfolgreich. 3.000 Liter Bier sollen es pro Tag sein, die hier ausgeschenkt werden. Mittags ist es noch ruhig. An einem Tisch stecken zwei bayerische Unternehmer im Anzug die Köpfe zusammen. Einen Tisch weiter ordern asiatische Touristen Würstl mit Kraut und Brot. Daneben schwelgt eine Gruppe Jungs aus England im Bierhimmel.

Richtig los geht es erst gegen Abend. Dann brennt die Hütte. Essbestellungen ohne Ende prasseln auf die Küche ein. So viele hungrige Mäuler zu stopfen ist eine organisatorische Meisterleistung. Nach einigen Besuchen kann ich feststellen: Ja, das klappt. Der Service ist schnell und freundlich, das Essen erstklassig – und schneller auf dem Tisch, als man für möglich halten würde. Das Geheimnis heißt: Warmhaltebecken. Schließlich kann man den Ochsen nicht erst dann schlachten, wenn die Bestellung hereinflattert.

Hofbräuhaus Berlin: abends fliegt die Kuh.

Die Band heizt den Gästen ein und die ersten merken beglückt, dass sie nicht mehr nach München reisen müssen, um eine Mordsgaudi zu erleben. Es wird geschunkelt, zugeprostet, gesungen und gefeiert, dass es eine Freude ist. Sogar auf den Bänken darf getanzt werden – die Wiesn lässt grüßen. „Resi, i hol di mit meim Traktor ab“ wird jubelnd begrüßt. Die alten Klassiker sind doch immer noch die besten. Fazit: Das Hofbräu Berlin ist kein Wirtshaus, sondern ein Erlebnis. Prost, Herr Nachbar!

In Berlin steht ein Hofbräuhaus:
Eins, zwei, g’suffa
Da läuft so manches Fäßchen aus:
Eins, zwei, g’suffa
Da hat so manche braver Mann:
Eins, zwei, g’suffa
Gezeigt was er so vertragen kann
Schon früh am Morgen fing er an
Und spät am Abend kam er heraus
So schön ist’s im Hofbräuhaus.

Adresse: Hofbräuhaus Berlin, Karl-Liebknecht-Straße 30, 10178 Berlin, Telefon: 030/679 66 55 20. Weitere Infos zum Hofbräu Berlin.


Hier geht die Reise weiter.

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