Das St. Regis Hotel auf Mauritius verspricht Luxusurlaub auf 5-Sterne-Niveau – inklusive Butlerservice. Aber es geht noch besser: In der St. Regis Villa kann man ganz für sich allein urlauben. Hier herrscht absolute Privatsphäre. Eigener Butler, eigener Koch, eigener Sicherheitsdienst. Ein Urlaub für Superstars wie Kylie Minogue, Prince Harry oder Gwyneth Paltrow, die sich bekanntlich gerne auf Mauritius entspannen. Wir haben uns die Villa angesehen und einige Geschichten mitgebracht.
The Residence“ steht auf einem kleinen Schild am Eingangstor. Und dezent darunter: „Private“. Das hohe, schwere Holztor öffnet sich und wir fahren mit dem kleinen Elektrowagen des St. Regis Hotels auf das Gelände der St. Regis Villa, die eigentlich nur schwerreichen Unternehmern, gekrönten Häuptern sowie Rock- oder Filmstars vorbehalten ist. Unser Wagen hält auf einem schönen großen Innenhof, den Bäume, Palmen, Hecken und Sträucher in eine grüne Oase verwandelt haben. Die Morgensonne taucht die Anlage in ihr schönstes Licht. Es ist heiß, aber ein mitunter kräftiger Wind mildert die Hitze.
Links befindet sich ein kleines Häuschen, in dem ein Wachmann in einer strahlend weißen Uniform kurz hervorlugt und sich dann wieder diskret zurückzieht. Sicherheit ist ein großes Thema hier. Die Villa hat einen eigenen Sicherheitsdienst und eine eigene Alarmanlage. Ab und zu sieht man Kameras. Zum Beispiel an der hohen Mauer, die die Anlage umgibt. Ein eigenes Tor zur Straße hat die St. Regis Villa übrigens auch. Viele Gäste wollen nicht extra durchs Hotel kommen, sie bevorzugen ihren eigenen Eingang.
Strictly private: The Residence auf Mauritius
Wir steigen aus und betreten die Steintreppe, die zur Hauptvilla hinauf führt. Der Eingang und die Fassade erinnern mich an einen imposanten Tempel. Unser Rundgang beginnt. Schnell wird klar: Hier hat man reichlich Platz und urlaubt wie die Made im Speck. Was eine Übernachtung kostet? Keine Ahnung, über Geld spricht man hier nicht. Wer fragen muss, was es kostet, ist nicht reich genug. Hier steigen Leute ab, für die Geld relativ ist.
Da ich aber doch neugierig bin, schaue ich später auf der Website nach. Dort steht die Zahl „10.280 €“. Ich nehme mal an, damit ist der Preis für eine Nacht gemeint. Ja doch, es geht auch etwas günstiger. Etwa dann, wenn man nur einen Teilbereich bucht und nicht die ganze Villa mit ihren vier Schlafzimmern.
Die Vision vom besten Hotel der Welt
Nach und nach laufen wir durch die gesamte Anlage. Alles ist perfekt arrangiert, peinlich sauber und von allerhöchster Wertigkeit. Natürlich, das St. Regis hat einen Ruf zu verteidigen. Gegründet wurde das St. Regis von John Jacob Astor IV 1901 in New York. Die Astor Familie galt einmal als die reichste Familie der Vereinigten Staaten. Sie stammt übrigens aus Walldorf in Baden-Württemberg. John Jacob Astor IV hatte die Vision, das beste Hotel der Welt zu gründen. Mit kleinen Zielen gibt sich ein Astor eben nicht ab. Tragisch ist, dass John Jacob Astor IV an Bord der Titanik war, als sie einen Eisberg rammte und unterging. Wer weiß, was er noch alles in seinem Leben auf die Beine gestellt hätte.
Wo ist der schönste Platz für einen Blogpost?
Während wir so durch die großzügigen Räumlichkeiten spazieren, überlege ich mir, wo ich wohl am liebsten den Blogartikel schreiben würde. Vielleicht im Urlaubs-Büro? Einem Raum mit großem Schreibtisch und einigen Polstermöbeln, um Meetings abhalten zu können.
Die St. Regis Villa ist ein Hotel im Hotel. Abgeschottet. Exklusiv. Mit eigenem Personal und autarkem Sicherheitskonzept. Ein Refugium für Persönlichkeiten, die gerne für sich sind.
Einen Computer muss man nicht mitbringen, der steht schon auf dem Tisch bereit. Klar, wer einen Konzern steuert, der muss auch im Urlaub einsatzbereit sein, wenn die Börse hustet oder es andere Probleme gibt. Vielleicht würde ich mich auch in dieses Wohnzimmer setzen, das so groß ist wie eine ganze Wohnung. Von hier kann man bequem aufs Meer schauen, das – natürlich – nur einen Steinwurf entfernt ist. Oder man schaut durch eine Schiebetüre auf den Pool und die Bar.
Hier gibt es alles. Sogar einen XBOX 360 Kinect.
Ich gehe nach draußen und blicke hinaus aufs Meer. Am Strand liegt ein Mann mit seiner Frau. Sonst ist niemand zu sehen. Der Mann trägt eine Baseballcap und eine dunkle Sonnenbrille. Neugierig blickt er zu mir herüber. Nein, nein, mein Guter, du musst nicht nachdenken, ob du mich mal im Fernsehen oder in der Zeitung gesehen hast. Ich bin weder der Erfinder von ebay noch habe ich Tesla gegründet. Leider nicht, darf ich ergänzen, als ich das Medienzentrum sehe. Ein riesiger Raum mit bequemer Sofagarnitur, Fernseher, Stereoanlage, XBOX 360 Kinect und vier Fernbedienungen. Ob Prinz Harry hier schon die Nächte durchgezockt hat? Oder war er nebenan im eigenes Fitnessstudio?
Weiter geht es. Jedes Zimmer ein Aha-Erlebnis. Etwa das Bad, das rund 30 Quadratmeter groß ist und von einer schicken Designerwanne gekrönt wird. Natürlich gibt es auch eine Außendusche, mehrere Pools und dann ist ja noch die Außenbadewanne: das Meer.
Neben dem besten Kite-Surf-Platz von Mauritius
Schließlich habe ich meinen Platz gefunden, wo ich den Blogartikel schreiben würde: eine charmante kleine Terrasse, die von einem der Schlafzimmer abgeht. Vom kleinen Tisch mit seinen Stühlen aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Strand. Weiter links befindet sich einer der besten Kite-Surf-Plätze von ganz Mauritius – vielleicht sogar der beste. Wer mal auf der Karte nachschauen möchte: Das St. Regis befindet sich am äußersten westlichen Punkt der Insel, im Süden.
Welche VIPs hier ihren Urlaub verbringen? Die Managerin hüllt sich in Schweigen. Diskretion ist das oberste Gebot.
Ja, nette Hütte. Wer steigt denn hier so ab, frage ich die Managerin. Hand aufs Herz: Kylie Minogue war hier, nicht wahr? Ich spüre das. – Oh, nein, nein, ganz falsche Frage. In einem Haus wie dem St. Regis wird Diskretion allerhöchste Priorität eingeräumt. – Aber natürlich, natürlich, nicke ich verständnisvoll und versuche es dennoch weiter. Namen jedoch sind dem Personal beim besten Willen nicht zu entlocken. Aber ein paar Geschichten, ja, ein paar Geschichten könnten sie schon erzählen, nicken der Butler und die Managerin.
Die Geschichte von der Nacht am Strand
Da ist zum Beispiel die Story von einem Gast, der eines Tages die Idee hatte, dass es doch interessant wäre, mal nicht in einem der Schlafzimmer zu nächtigen, sondern am Strand. Nicht etwa in einer Hängematte, die zwischen zwei Palmen aufgespannt wird. Nein, im Bett natürlich. Das ist doch so schön bequem. Sein Wunsch war dem Personal Befehl. Und so wurde das Bett des Gasts an den Strand geschleppt. Die Leibwächter sicherten den Abschnitt. Und der Gast konnte eine ganz besondere Nacht erleben. Eine Geschichte, die deutlich macht, dass in so einem Resort alles Menschenmögliche unternommen wird, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen.
Die Geschichte vom Heiratsantrag
Schön ist auch die Geschichte vom Heiratsantrag: Ein Gast wollte den Urlaub nutzen, um seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen. Er wusste, dass sie Walt Disney Filme liebt. Also ließ er einen große Leinwand aufbauen und mit einem Projektor einen Disney-Film darauf projizieren. Der Clou dabei: Der Gast hatte extra einen Szene drehen lassen, in der sein individueller Heiratsantrag vorgetragen wurde. Diese Szene fügte sich so harmonisch in den Film ein, dass die Angebetete vom Antrag völlig überrascht wurde. Hach! Wie romantisch! Und: Wie teuer. Aber so ist das: Wenn man nicht aufs Geld schauen muss, sind die erstaunlichsten Dinge möglich.
Wir steigen wieder in unser Elektroauto und verlassen die Anlage. Der Sicherheitschef schließt das Tor persönlich hinter uns. Für wen er es wohl als nächstes öffnen wird?
Adresse: St. Regis, Le Morne Peninsula, Mauritius, Le Morne, Mauritius, Website Villa